Neugegründetes Demenznetz Kalk bietet Hilfe und Information

Hemmschwellen abbauen

Kalk - (kg). „Kalk“ und „Demenz“ könnte man zu einer scherzhaften
Wortkombination zusammenfügen. Doch das Thema ist zu ernst und
beschäftigt die Öffentlichkeit immer mehr. Einer von zahlreichen
Verbänden, die sich um Menschen mit Demenz und deren Angehörige
kümmert, ist das Demenznetz Köln-Kalk.

„In Köln leben 30.000 Menschen mit dieser Erkrankung“, berichtet
Heike Klein, die Koordinatorin des im Mai vergangenen Jahres
gegründeten Netzwerks. Die Sozialpädagogin erklärt, dass es zuvor
noch kein so breit gefächertes Angebot dieser Art im Stadtbezirk Kalk
gegeben habe. Unter www.demenznetz-kalk.de ist eine Karte
einzusehen, auf der man einen der neun Stadtteile des Bezirks
anwählen kann und zahlreiche Angebote zum Thema Demenz erhält.
Angeklickt erscheint die Adresse mit Kontaktmöglichkeiten.

„Wir bieten Hilfen wie Besuch, Beratung und Unterstützung“,
erläutert Marlene Henken, die Leiterin der
Demenznetz-Steuerungsgruppe. „Damit möchten wir möglichst viele
Angehörige entlasten.“ Die Begleitung von Menschen mit Demenz
erfolge „behutsam“ nach der ABC-Methode: „A – vermeide
Konfrontation, B – handle zweckmäßig und C – formuliere Gefühle
und spende Trost“.

„Unsere zentrale Frage ist: Wie können wir das Demenznetz um das
Soziale erweitern, damit die Hemmschwelle weiter abgebaut wird?“,
sagt Henken. Für sie sei es wichtig, dass „die Menschlichkeit zum
Tragen kommt“. So solle offen über das Thema Demenz gesprochen
werden. Auf der Internetseite des Demenznetzes ist ein Zitat
veröffentlicht, das diesen Zusammenhang schildert: „Wichtigstes
Medikament gegen Alzheimer ist und bleibt nach wie vor menschliche
Nähe“ (Jürgs 1999, S. 332).

Zum Demenznetz Kalk gehören die Vinzentinerinnen, der Landesverband
Rheinland, die Seniorenvertretung, die Compass-Pflegeberatung, die
Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter.