Frauen lernen das Fahrradfahren
Hohe Nachfrage nach Kursangebot des „Vingster Treff“

Thomas Hücker (l.), Beate Mages (2.v.l.) und Pfarrer Franz Meurer (hinten, m.) mit (vorne., v.l.) Susanne Schmitz, Havva Calim und den Teilnehmerinnen des Radkurses. | Foto: König
  • Thomas Hücker (l.), Beate Mages (2.v.l.) und Pfarrer Franz Meurer (hinten, m.) mit (vorne., v.l.) Susanne Schmitz, Havva Calim und den Teilnehmerinnen des Radkurses.
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VINGST - (kg). Mit ersten Übungen auf Erwachsenen-Tretrollern und später
auf herkömmlichen Gebrauchträdern haben zehn Frauen das
Fahrradfahren erlernt.

„Zuerst ging es darum, die Balance zu erlernen, danach einzelne
Fertigkeiten auszubilden“, erläuterte Eva Susanne Schmitz. Die
zertifizierte Radfahrlehrerin unterrichtete die 30- bis 70-jährigen
Frauen auf dem weichen Boden des Bolzplatzes, der sich an der
Würzburger Straße hinter dem „Vingster Treff“ befindet.
„In ihren Heimatländern dürfen die Frauen gar nicht Radfahren“,
berichtete Schmitz. Die Teilnehmerinnen stammen aus dem Irak, dem
Iran, aus Syrien, Somalia und Tunesien – oder wie Myra Rörig
ursprünglich von den Philippinen. Die 67-Jährige wohnt seit 1982 in
Köln und wollte „als Rentnerin endlich das Fahrradfahren
erlernen“. Die ersten und letzten Übungen unternahm sie als Kind in
ihrer alten Heimat.
Wie ihre Kurskolleginnen konnte sie in rund 20 Unterrichtsstunden mehr
Sicherheit beim Fahrradfahren erlangen. Der Bedarf ist offenbar hoch.
Immerhin bietet der „Vingster Treff“ seit 2012 zweimal im Jahr
Radfahrkurse für „Frauen aus aller Welt“ an. „Das Angebot ist
ausgebucht“, berichten Beate Mages, Leiterin des „Vingster
Treff“, und Mitarbeiterin Havva Calim, die die Kurse koordiniert.
Der nächste Radfahrkurs startet nach den Herbstferien.
Im Verbund mit Spendern, Sponsoren und Kooperationen stellt das
Kölner Hilfswerk „Menschen in Not“ einen essentiellen Förderer
des „Vingster Treff“ dar. Thomas Hücker, Vorstandsmitglied der
OVB Holding AG, war zum Abschluss des Radkurses vor Ort und
überreichte die Zertifikate an die Teilnehmerinnen. Allein den
jüngsten Kurs förderte das Hilfswerk mit 500 Euro. „Wir
unterstützen zum Beispiel auch das ‚Nähkästchen‘ oder ‚Leben
und Lernen im Veedel‘ des Vingster Treff“, berichtete Hücker.
Zum Abschied erhielt jede Teilnehmerin ein Gebrauchtrad. Schmitz legte
noch für alle ein Schloss dabei. Hücker machte die Sache komplett
und verschenkte Schutzhelme.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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