Charme der 50er
Im Waldbadviertel eröffnet nach den Sommerferien ein Projekt-Laden
Ostheim - (kg) Wenn man einen Tante-Emma-Laden betritt, ist das so, als würde
man die Zeit ein wenig zurückdrehen. Alles scheint etwas langsamer
abzulaufen. Diese Erfahrung können Besucher nach den Sommerferien im
Waldbadviertel machen, denn dann eröffnet dort ein solcher Laden.
„Wir möchten den Tante-Emma-Laden als gemeinnütziges Projekt zur
Integration von Langzeitarbeitslosen anbieten“, sagt Rolf Blandow
vom Veedel e.V. Der Geschäftsführer des Vereins für
Gemeinwesenarbeit erläutert, dass das Projekt über das im Januar in
Kraft getretene Teilhabechancengesetz ermöglicht worden sei.
Inzwischen hätten mehrere Bürger, die von den Plänen erfahren
haben, bereits angeboten, ehrenamtlich mitzuarbeiten.
Der Tante-Emma-Laden zieht in das Bertha-Benz-Karree 163, das neben
dem Mehrgenerationenhaus von „Lebensräume in Balance“ und
inmitten eines Wohnriegels gelegen ist, in dem mehrere gemeinnützige
Vereine angesiedelt sind, zum Beispiel der Köln Ring und der
Sozialdienst Katholischer Frauen.
Neben einer überdachten Außenfläche steht eine Ladenfläche von 90
Quadratmetern zur Verfügung, die in Laden- und Bistrofläche
aufgeteilt ist. Über eine Tür ist ein Veranstaltungssaal mit
nochmals 90 Quadratmetern Größe erreichbar. An ihn ist eine Küche
mit Toilette angeschlossen. Zum Innenhof hin kann bei schönem Wetter
erweitert werden.
Im Laden selbst wurde die Einrichtung einer ehemaligen Apotheke
aufgebaut. „Sie stammt aus der Homarstraße in Vingst und aus den
1950er-Jahren“, sagt Rolf Blandow. Das Holz bestehe aus Nussbaum,
die vielen einzelnen Schubladen würden zurzeit vom Veedel e.V.
überarbeitet. Die gesamte Einrichtung solle mit dem Flair der
früheren Zeit aufwarten.
Grundlage für die Realisierung des Projekts sei eine entsprechende
Auflage der Eigentümer des früheren Waldbadviertel-Ackerlandes an
den Bauherren gewesen. Die GAG Immobilien AG habe dies übernommen. So
sei das Projekt „Soziale Vielfalt“ entstanden. „Der
Tante-Emma-Laden ist ein Teil davon“, sagt Blandow.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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