Warnung vor „Camp der Vergessenen“
Initiative kritisiert Situation in Unterkunft

Die Notunterkunft an der Kantstraße: Nach Angaben des Wohnungsamtes bietet sie Platz für bis zu 120 Geflüchtete. Die tatsächliche Belegung schwanke aber. | Foto: König
  • Die Notunterkunft an der Kantstraße: Nach Angaben des Wohnungsamtes bietet sie Platz für bis zu 120 Geflüchtete. Die tatsächliche Belegung schwanke aber.
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KALK - (kg). Die Initiative „Willkommen in Kalk – Refugees Welcome“
hat sich mit einem Schreiben an Oberbürgermeisterin Henriette Reker
gewandt. Die Initiative mahnt, dass die Sammelunterkunft für
geflüchtete Männer an der Kantstraße (Turnhalle der
Kaiserin-Theophanu-Schule) nicht zu einem „Camp der Vergessenen“
werden darf.

Unter anderem wird gefordert, dass kein Geflüchteter künftig länger
als 90 Tage in der so genannten „Unterkunft 26“ bleibt. Er solle
dann in eine Einzelunterkunft vermittelt werden. Zudem soll
spätestens nach vier Wochen der Zugang zu einem Sprach- und
Integrationskurs möglich sein. Eine weitere Forderung bezieht sich
auf die Anzahl der Geflohenen: „Die Belegung beider Turnhallen muss
unverzüglich auf die Hälfte der aktuellen Zahl von 110 Plätzen
reduziert werden.“ .
„Willkommen in Kalk – Refugees Welcome“ will die Notbleibe zudem
mit kostenfreiem WLAN ausgestattet wissen. „Das WLAN auf der Fläche
vor den Marien-Apotheken ist kein Ersatz für eine WLAN-Versorgung in
der Turnhalle“, argumentiert die Initiative. Zudem wird für jeden
Geflüchteten ein eigener Spind gefordert. Offensichtlich müssen die
Behelfsschränke mit einer weiteren Person geteilt werden.
Das Amt für Wohnungswesen teilt dazu auf Anfrage des „Kölner
Wochenspiegel“ schriftlich mit: „Zurzeit fehlen vor allem für
alleinreisende Männer genügend Unterbringungsplätze, so dass es zu
– auch aus unserer Sicht in vielerlei Hinsicht unbefriedigenden –
mehrmonatigen Aufenthalten dieser Zielgruppe in Turnhallen oder
anderen Notunterkünften kommen kann. Die Turnhalle der
Kaiserin-Theophanu-Schule in der Kantstraße steht in der Rangfolge
der Prioritätenliste auf Platz acht und dürfte somit im Frühjahr
2017 zu den Hallen gehören, die geräumt werden, sofern die
Flüchtlingszahlen weiterhin moderat bleiben beziehungsweise nicht
mehr gravierend ansteigen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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