Einblicke in Berufsleben
Kolpinghauptschule und Verein Eigenart starten Berufsprojekt
KALK - (kg). Für „Pflege und Gesundheit“ wird sich Adem, Schüler der
Adolph-Kolping-Schule, voraussichtlich entscheiden. Neben dem Kurs,
der in der Hauptschule zur Wahl stand, rückte der 14-Jährige Holz
und Schreinern sowie Schneidern in den Fokus.
Für das Geschick mit Nadel, Faden und Stoffen interessierten sich
derweil mehrere junge Männer, unter ihnen zahlreiche syrische
Flüchtlinge. Auf der Flucht vor dem Krieg hätten sie unterwegs
Station machen müssen und das Handwerk gelernt, um Geld zu verdienen,
erzählte eine Lehrerin.
Mit dem Anklang, den der Berufsparcours auf die etwa 120 Neun- und
Zehntklässler ausübte, war Konrektorin Daniela Deters zufrieden:
„Viele Schüler interessieren sich und fragen nach.“ Das
praktische Angebot, das durch insgesamt sieben Gewerke entsteht, ist
ein Novum an der Kalker Hauptschule. Ermöglicht hat es die
Kooperation mit dem Verein Eigenart, der im Rechtsrheinischen an
sieben Schulen mit 28 Kursen vertreten ist, wie Geschäftsführer
Stephan Schwarzererläuterte.
Die Wahl eines Kurses ist verpflichtend für die Schüler. Etwa acht
Stunden im Monat wird den im Kern 14- bis 16-Jährigen ein Beruf
näher gebracht, wozu auch Fotografie und Mediengestaltung zählen.
Letzteres bietet Mediengestalter Thomas Eicker an. Er studiert
Grafikdesign und Illustration, zudem leitet der 33-Jährige
ehrenamtlich das „Berufschance“-Projekt an der
Adolph-Kolping-Schule. Eicker will viel Hintergrundwissen vermitteln,
was wichtig sei, um zum Beispiel mit den großen Programmen der
Bildbearbeitung umgehen zu können.
Wer einmal Koch werden möchte,war dagegen beim früheren Chefkoch
Peter Leonhardt gut aufgehoben sein. Durch Leonhard, der sich
inzwischen im Ruhestand befindet, war die Deutsche Welle über drei
Jahre bestes Betriebsrestaurant in Deutschland. Beim Auftakt des
Berufsparcours bereitete er ganz unspektakulär Reibekuchen und
Gemüsepuffer zu. An der Adolph-Kolping-Hauptschule wurde im
vergangenen Schuljahr ein freiwilliges Jahr mit verschiedenen
Arbeitsgemeinschaften angeboten, wie Konrektorin Deters berichtete.
Etwa ein Dutzend Schüler hätten daran teilgenommen.
An der Kalker Hauptschule haben rund 80 Prozent der insgesamt 500
Schüler einen Migrationshintergrund, 162 Schüler besuchen eine der
neun Vorbereitungsklassen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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