Länger zuhause leben
Kooperationspartner planen selbstverantwortete WGs für Senioren
KALK - (sf). Ältere Menschen in Deutz möchten in der Regel am liebsten
in ihrem Stadtteil wohnen bleiben. Nicht nur, weil sie hier mit der
Umgebung vertraut sind, sondern auch aufgrund der sehr guten
Infrastruktur und der guten medizinischen Versorgung im Stadtteil.
Und doch geht es oftmals nicht: „Wir haben wöchentlich mitbekommen,
dass Senioren aus Deutz wegziehen müssen, weil ihre Wohnung nicht
seniorengerecht ist“, berichtete Tobias Kempf, Leiter des
Bürgerzentrums Deutz.
Aus diesem Grund haben das Unternehmen Dellgrün Consulting, der
Verein Gebrüder Coblenz Stift und das Bürgerzentrum Deutz ein
Kooperations-
projekt gestartet, dessen Ziel es ist, Lösungen zu suchen, wie man
ein Leben lang im Quartier wohnen bleiben kann und sich gleichzeitig
eine selbstbestimmte Lebensform erhält.
So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben ist nur
möglich, wenn man Kontakte zu Personen pflegt, die sich um einen
kümmern. „Was nützt mir die Pflegestufe, wenn ich keine
Nachbarschaft habe, mit der ich regelmäßig in Kontakt bin?“,
betont Anne Dellgrün von Dellgrün Consulting. Eine gut
funktionierende Nachbarschaft schützt vor der Gefahr der
Vereinsamung. Da die sozialen Kontakte im hohen Alter sehr wichtig
sind, prüft das Kooperationsprojekt die Umsetzungsmöglichkeiten
einer Senioren-Wohngemeinschaft als Alter-
native zur stationären Situation und möchte ein Konzept für eine
selbstverantwortete, ambulant betreute Wohngemeinschaft entwickeln.
„Es geht darum, dass jeder, der dort lebt, seine
Versorgungssicherheit hat und dass dies finanziell ermöglicht
wird“, erklärte Helga Köhler vom Gebrüder Coblenz Stift. Der
Verein Gebrüder Coblenz Stift hat bereits finanzielle Mittel
beantragt und Erfolg gehabt: „Wir haben Fördergelder bekommen“,
berichtete Köhler bei der Projektpräsentation im Bürgerzentrum
Deutz. Dort stellten die Kooperationspartner das Projekt der
Öffentlichkeit vor, um anschließend gemeinsam mit ihr zu diskutieren
und sie in die Planungen einzubeziehen. Wichtig sei es den Initiatoren
des Projekts, dass sich die Bürger mitgenommen fühlen. „Es wird
weitere Veranstaltungen geben, wo es um Ihre Meinung und Ihre
Anregungen geht“, kündigte Tobias Kempf an. Zudem wollen die drei
Kooperationspartner zeitnah regelmäßige Beratungstermine für
Senioren im Bürgerzentrum Deutz einführen. Larisssa Fresdorf von
Dellgrün Consulting wird einmal in der Woche im Bürgerzentrum als
Ansprechpartnerin für alle Fragen rund ums Leben im Alter zur
Verfügung stehen.
Die nächste Infoveranstaltung zum „Leben im Alter in Deutz“
findet statt am 10. Mai um 18 Uhr im Bürgerzentrum Deutz
(Tempelstraße 41-43).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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