Auf der Suche nach Judas
Kunstausstellung in der Johanneskirche

Freuen sich auf die Eröffnung der Ausstellung „Abendmahl – Finde Jesus“ (v.l.): Pfarrerin Wilma Falk-van Rees, Jane Dunker (Kulturreferentin der Evangelischen Kirchengemeinde Brück-Merheim) und der Fotograf Michael Müller-Münker. | Foto: Flick
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  • Freuen sich auf die Eröffnung der Ausstellung „Abendmahl – Finde Jesus“ (v.l.): Pfarrerin Wilma Falk-van Rees, Jane Dunker (Kulturreferentin der Evangelischen Kirchengemeinde Brück-Merheim) und der Fotograf Michael Müller-Münker.
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Brück - (sf). Fotografien von Einkaufszetteln in acht verschiedenen
Sprachen hängen im Altarraum der Johanneskirche. Unter anderem auf
Türkisch, Griechisch, Polnisch und Deutsch haben Personen
verschiedener Nationen auf die kleinen Papierfetzen geschrieben, was
sie zu einem Abendmahl mitbringen würden. Ebenfalls im Altarraum
hängt ein Bild, das einen Zettel mit der Aufschrift „Ich liebe
dich“ zeigt. Die drei Fotografien bilden ein Triptychon und sind
Teil des Ausstellungsprojektes „Abendmahl – Finde Judas“, das
der Fotograf Michael Müller-Münker, aufgeteilt in zwei Teile, in der
Johanneskirche und in der Petruskirche präsentiert.

Am 17. März wird die Foto-Ausstellung „Abendmahl – Finde Judas“
um 16 Uhr in der Johanneskirche (Am Schildchen 15) offiziell
eröffnet. Neben den Einkaufszetteln entdeckt man in der Ausstellung
ein Dutzend weitere Triptychons mit alltäglichen Motiven, die in
einer besonderen Form das Abendmahl darstellen.
Die Inspiration zu dem Ausstellungsprojekt holte sich Müller-Münker
beim Besuch einer Aufführung der Johannespassion vor drei Jahren in
der Trinitatiskirche. „Ich fing an zu fotografieren. Der
Judas-Aspekt hat mich inspiriert“, blickt Müller-Münker zurück.
Mit der Ausstellung lädt Müller-Münker ein, Judas zu finden, im
Abendmahl, dem letzten Beisammensein vor dem Verrat. Dabei hat er
bewusst eine ganz subjektive Perspektive auf alltägliche, oftmals auf
dem Boden liegengelassene, vielleicht verlorene Dinge gerichtet.
„Ich hatte angefangen, Motive zu suchen, die eigentlich keine
Wertigkeit haben, zum Beispiel ein mitten im Raum stehender
Einkaufswagen oder ein verlorener Sattelschoner“, erklärt er. Die
hieraus entstandene Ausstellung ist ein interaktives Projekt, bei dem
der Künstler den Betrachter dazu anregen möchte, selbst darüber
nachzudenken, was er auf den Fotomotiven sieht und welchen Sinn für
ihn das Abendmahl hat.
Die Fotografien möchte Pfarrerin Wilma Falk-van Rees während der
Passionszeit auch in ihre Gottesdienste einfließen lassen. „Wir
werden an Gründonnerstag versuchen, die Frage nach dem Abendmahl zu
beantworten“, kündigt Falk-van Rees an. Dabei sollen auch die
Triptychons zum Einsatz kommen: „Die Kunst hilft uns dabei, von der
eigenen Sicht aufzubrechen“, sagt die Pfarrerin.
Für die musikalische Untermalung der Ausstellungseröffnung sorgt
Marei Seuthe am Cello und der Singenden Säge. Im Anschluss an die
Eröffnungsfeier begleitet der ausstellende Fotograf eine
Kunstwanderung von der Johanneskirche in Brück zur Petruskirche in
Merheim.
Weitere Kunstwanderungen finden am 24. März ab 16 Uhr und am 27.
März ab 19 Uhr statt. Treffpunkt ist jeweils die Johanneskirche. Die
Ausstellung ist noch bis zum 22. April zu sehen. 

Freuen sich auf die Eröffnung der Ausstellung „Abendmahl – Finde Jesus“ (v.l.): Pfarrerin Wilma Falk-van Rees, Jane Dunker (Kulturreferentin der Evangelischen Kirchengemeinde Brück-Merheim) und der Fotograf Michael Müller-Münker. | Foto: Flick
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