Große Fahrt
M.S. Kalk bietet Führungen, Workshops, Filme und eine Memory Station an
Kalk - (kg) Für den einen wird die „M.S. Kalk“ ein imaginäres
„Motorschiff“ sein, für den anderen eine „Memory Station“,
die Malte Fröhlich durch Kalks Straßen befördert. Per Pedalen
steuert der Berliner Künstler, der lange in Kalk lebte und dort nun
wieder zuhause ist, ein mit allerlei Ergänzungen versehenes
Lastenfahrrad. Auf seiner täglichen Tour sammelt der 31-Jährige
Erinnerungen ein. „Ich schreibe auf, filme, fotografiere, erzähle
und performe“, zählt Fröhlich jene Dinge auf, die er mit der
„M.S. Kalk“ zu einer Kollektion zusammenführt, die täglich zu
den Öffnungszeiten der Lichtspiele Kalk und jeden Sonntag zu
„Maltes Memory Sunday“ in der Zeit von 12 bis 20 Uhr in dem Kino
zu sehen ist.
„Wir laden auch sonntags zu einem Tonmodell und zu einem
Kartenworkshop ein“, sagt Stadtführer und Künstler Boris Sieverts,
der unter anderem für sein Engagement in den Bürgerinitiativen
Kalkberg und Hallen Kalk bekannt ist. „Bei den Kartenworkshops
können alle Teilnehmer Karten von Kalk zeichnen“, erklären
Sieverts und Meryem Erkus. Die Kuratorin betreibt am Kunstraum
Ebertplatz den Projektraum Gold + Beton.
Erkus, Sieverts und Fröhlich haben in Koproduktion mit der Akademie
der Künste der Welt (Mediapark) ein Recherche- und Archivprojekt mit
mehreren Einzelveranstaltungen gestartet. Das mit Geldern von
Stadtbaukultur NRW und der Fritz-Bilz-Stiftung geförderte Pro-
gramm geht bis zum 6. Juli. Die Initiatoren finden, dass Kalk wie eine
Gladiatorenarena zwischen den Eisenbahnsträngen liege und sich dieser
Heimatort, früher ein Ausflugsziel für Kölner und dann ein
Industriestandort mit großer Reputation, später zu einem „extremen
Ort voller Spannungen, aber auch voller Energie“ gewandelt habe und
Kalk nun der wohl „großstädtische und politischste Teil Kölns“
sei. „Ein soziales Labor, dessen Epos noch nicht erzählt ist.“
So wird die M.S. Kalk am
11. Mai in den Hallen Kalk (Dillenburger Straße 69) Station machen.
Mit dabei ist Maltes Memory Station. Am Tag der Städtebauförderung
werden die Stadtaktivisten fordern, dass aus den Resten und
Baudenkmälern der ehemaligen Gebäuden und Hallen der KHD „das
kulturelle und gesellschaftliche Herz des rechtsrheinischen Köln“
wird.
Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.mskalk.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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