Direkte Begegnung mit den Kunstwerken

Neubrücker Kunstsommer eröffnet

Neubrück - (ck) Viele verbinden den Begriff Kunst mit der Ausstellung von Werken
namhafter Personen. Separiert in einem eigens dafür bereitgestellten
Raum, gelingt der Kontakt zu den Stücken meist nur durch gezielten
Besuch der Museen oder Galerien.

Dass ein Kunsterlebnis auch unmittelbarer sein kann, zeigt der zum 13.
Mal stattfindende Kunstsommer in Neubrück, eröffnet mit einer
Vernissage mit musikalischer Untermalung durch den Chor
New-Bridge-Singers und anschließendem Gang durch das Veedel.

Werke verschiedener Kunstrichtungen stellen Künstler an
unterschiedlichen Stellen aus. Beim Besuch der Apotheke oder beim
Shoppen auf dem Marktplatz kann es passieren, dass anstelle der
gewohnten Schaufensterauslage die dort ausgestellten Bilder zum
Verweilen und Betrachten einladen. Beispielsweise in der
Stadtbibliothek, im „Treffpunkt im Pavillon“ (TIP) und im
Deutschorden-Wohnstift lassen sich Werke entdecken.

Infotafeln in den Schaufenstern informieren über den jeweiligen
Künstler. Dabei sind die Stilrichtungen so vielfältig wie die
einzelnen Motive. Fotorealistische Bleistiftzeichnungen begeistern den
Betrachter ebenso wie ausdrucksstarke Aquarell- und Acrylmalerei.
Mitunter werden mehrere Materialien zu einem Gesamtkunstwerk
komponiert.

So verwendet Ursula Sedlmeyer, Mitglied im Kreativ-Treff, unter dem
Aspekt der Nachhaltigkeit auch Ungewöhnliches wie Instant-Kaffee,
Teile rostiger Getränkedosen und Blattgold, um den Charakter ihrer
Werke zu unterstreichen. Diese sind an der linken Wand im TIP
ausgestellt.

Das Gemeinschaftswerk der Aquarellmalgruppe Neubrück, ausgestellt im
Schaufenster der Bibliothek, bietet gleich zwei Anreize, sich näher
mit dem Bild auseinanderzusetzen. Zum Einen durch seinen
künstlerischen Wert, zum Anderen verbindet die Künstlergruppe damit
einen Wettbewerb. Der in Aquarelltechnik gemalte Dom ist mit einigen
anderen, in Aussparungstechnik dargestellten internationalen
Denkmälern verbunden. Wer errät, um welche Denkmäler es sich
handelt, wird zu einer kostenfreien Schnupper-Teilnahme eingeladen.
Bei mehreren richtigen Einsendern entscheidet das Los.

Emotionale persönliche Momente wie ihre freundschaftliche Beziehung
zur Schwiegermutter oder die Betroffenheit über den Tod von Karl
Lagerfeld gaben die Inspiration zu den Werken von Elena Lanz. Sie
stellt im Schaufenster der Kranich-Apotheke aus. Am 28. August endet
der Kunstsommer mit einer Finissage.