Kein alternatives Gelände für den Dirttrack in Sicht
Räumung rückt näher

Sozialpädagoge Marcel Heinrich auf dem BMX-Parcours, das Ende Oktober geräumt werden muss. | Foto: König
  • Sozialpädagoge Marcel Heinrich auf dem BMX-Parcours, das Ende Oktober geräumt werden muss.
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Kalk - (kg). Das Dirttrack-Gelände der Abenteuerhallen Kalk steht bald
nicht mehr zur Verfügung. Die bevorstehende Schließung war Anfang
Mai Thema im Jugendausschuss. In der Bezirksvertretung Kalk, die am
14. Mai tagt, soll das dazugehörige Papier dagegen nicht
auftauchen.

Darin heißt es, dass eine Ersatzfläche für das Gelände mittel- und
langfristig erforderlich sei. Abenteuerhalle und Verwaltung hätten
verschiedene Standorte im Umfeld in Betracht gezogen und geprüft, die
Anbindung an die Einrichtung habe aber nicht gewährleistet werden
können. Das Jugendamt stehe weiter in Kontakt mit dem Fachamt.

Marcel Heinrich von den Abenteuerhallen schildert, dass der
Pachtvertrag über das 3.100 Quadratmeter große Gelände gekündigt
worden sei. Dieses befindet sich vis-à-vis der Einrichtung. Auf dem
Areal errichtet das Erzbistum stattdessen einen Bildungscampus.
„Ende Oktober müssten wir das Gelände in seinem ursprünglichen
Zustand überreichen“, blickt Heinrich voraus. Bis zu 150
Lkw-Kipperladungen seien notwendig, um das Lehm-Erde-Gemisch
abzutransportieren, aus dem die einzelnen Elemente des Dirttracks für
BMX-Räder, Mountainbikes und Trialmotorräder bestünden. Seit rund
zehn Jahre werde das von März bis Oktober geöffnete Areal genutzt.
„Wir haben 50 Stammbesucher im Alter von bis zu 27 Jahren“,
berichtet Heinrich. Er betont, dass die direkte Nähe zu den
Abenteuerhallen aus pädagogischer Sicht sowie aus
versicherungstechnischen Gründen notwendig sei.

Im Sommer vergangenen Jahres hätten die Abenteuerhallen von der
Verwaltung einen Plan mit sechs Standortvorschlägen erhalten.
Allerdings hätten nur zwei in der Nachbarschaft gelegen. „Eine
gemeinsame Begehung mit der Verwaltung hat nicht stattgefunden“,
bedauert Marcel Heinrich. Allerdings habe man sich im Stadthaus mit
den Fachämtern getroffen. „Danach“, berichtet der 34-Jährige,
„gab es lange keine Rückmeldung mehr.“ Daraufhin habe man Demos
veranstaltet und sich an die Bezirksvertretung Kalk gewandt. „Der
Großteil der Bezirksvertretung und insbesondere
Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer haben sich für unser
Anliegen stark gemacht. Unser Dank gilt auch den Akteursgruppen um das
Werkstattverfahren Kalk“, sagt Heinrich.

Laut dem Sozialpädagogen seien im November 2019 nach einer Direktive
des Jugendhilfeausschusses umgehend zwei neue Vorschläge des
Jugendamtes für Alternativstandorte eingetroffen. „Beide
vorgeschlagenen Gelände sind aber mehr als zwei Kilometer
entfernt.“
Marcel Heinrich erläutert, dass die benachbarte Halle 60 in Frage
komme, weil dort der geplante Nutzer nicht mehr einziehe. Zudem sei
das Freigelände zwischen dem Hinterhof der Abenteuerhallen und dem
Gebäude 63 eine Option. Auch habe der Schulleiter der benachbarten
Kaiserin-Theophanu-Schule die Möglichkeit der Nutzung eines
Schulareals signalisiert.

„Der Dirttrack ist das einzige öffentlich und legal nutzbare
BMX-Gelände auf dem Kölner Stadtgebiet“, sagt Heinrich. Doch nun
werde allmäglich die Zeit knapp. Und finanzielle Unterstützung sei
ebenfalls nötig.

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RAG - Redaktion

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