Grünes Licht für Umgestaltung
Rather See soll Wasserskianlage mit Badestrand erhalten
Kalk - (kg) Die Bezirksvertretung (BV) Kalk hat gegen die Stimmen von Linke
und Grünen grünes Licht zur Umgestaltung des Rather Sees gegeben.
Beschlossen sind damit die im Zuge von 120 Stellungnahmen
vorgenommenen Anpassungen sowie der Entwurf zum Bebauungsplan. Eine
Projektentwicklungs GbR will das Baggerloch zu einer Wasserskianlage
mit Strandbadanlage umbauen. Der Rat der Stadt Köln wird darüber am
6. Februar endgültig entscheiden.
Die Pläne treffen in der Politik auf unterschiedliche Meinungen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Schuiszill berichtete von tragischen
Unfällen, Müllbergen, einer hohen Besucherfrequenz und nächtlichen
Techno-Partys am Rather See. Am Rather Kirchweg würden im Sommer
Autos „aus dem gesamten Rheinland“ parken.
Der Christdemokrat erklärte aber auch, dass es bei Umsetzung der
Pläne einen gesicherten Badebetrieb geben und die Wasserskianlage
benötigt werde, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Auch
Heinz-Peter Fischer (Fraktionsvorsitzender der Linke) kritisierte,
dass der Eigentümer des Rather Sees in der Vergangenheit nichts gegen
Vermüllung und Lärmbelästigung unternommen habe.
Von der Initiative „#ratherseefrei“ waren zahlreiche Vertreter zur
Sitzung der Bezirksvertretung erschienen. Die Sprecher Marc Michalsky
und Ralf Kuzina erklärten, dass es aus den 1950er-Jahren eine
Verpflichtung gebe, nach der das Gelände im Anschluss an die
Auskiesung renaturiert werden solle. Die Verträge seien bei der Stadt
nicht zu finden, erklärte Kuzina.
Die Initiative spricht sich gegen die geplante Wasserskianlage aus.
Das Angebot sei kommerziell und würde viele Anwohner von der Nutzung
ausschließen. Zudem sei der Rather See einer der wichtigsten Rast-
und Winterplätze für Zugvögel in Köln. Michalsky schlug vor, dass
die Stadt den Rather See kaufen könne, um dann einen Badebetrieb ohne
Wasserskianlage zu verwirklichen. Als Beispiel wurde der Rotter See
genannt. Dieser sei von der Stadt Troisdorf erworben worden,
schilderte Wilhelm Özger von der Initiative.
Der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland übte derweil Kritik
an dem Bebauungsplan-Entwurf: Die Wasserskian-
lage sei mit der landschaftsorientierten Erholung und dem Erhalt
streng geschützter Lebensraumtypen unvereinbar, sagte das Kölner
Vorstandsmitglied Holger Sticht. Außerdem sei die
Unterwasservegetation nie untersucht worden. Laut Vorlage könnten die
Eingriffe in Natur und Landschaft nicht vollständig ausgeglichen
werden. Wolfgang Tuch vom Stadtplanungsamt berichtete, dass der
Träger das Vorhaben in einer bestimmten Zeit durchführen müsse. Die
Eintrittspreise richteten sich nach vergleichbaren städtischen
Badeseen. Im Wasser müsse der Nutzungsbereich mit Bojenketten, an
Land mit einem Zaun abgegrenzt werden. Außerhalb des
Badestrandbereichs sei der Eintritt frei. Grundsätzlich verdränge
ein Bebauungsplan den Landschaftsplan. Die Flächennutzung sei damit
geklärt, sagte Tuch.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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