Den Ernstfall geprobt
Realschüler führten Rettungsübung durch
MERHEIM - (kg). Die Trage, auf der einer ihrer verletzten Mitschüler
regungslos liegt, wird von den jungen Helfern behutsam weitergereicht.
„Denn wenn man zu Fuß ginge, könnte man stolpern“, erläutert
Dirk Kirchner. Gleiches gelte für den Transport von Sandsäcken,
fährt der Sprecher des Technischen Hilfswerks (THW) Porz fort.
Verletztenbergung und das Tragen von 15 Kilogramm schweren Sandsäcken
bildeten Aufgabenstellungen einer Projektwoche der
Max-Planck-Realschule (MPR) aus Porz, bei der 42 Schüler der neunten
und zehnten Klassen die Hauptrolle übernahmen.
Im Beisein von Kirchner, zwei weiteren ehrenamtlich tätigen
Mitarbeitern des THW, Sportlehrer Heiko Hachenberg sowie Thomas
Schnitzler probten sie auf dem Übungsgelände des Technischen
Hilfswerks Köln-Ost, gelegen zwischen LVR-Kliniken und Autobahn in
Merheim, einen Tag lang den Ernstfall. Bei dem als „Strongman-Run“
deklarierten Übungstag waren die Schüler auch unter der Erde in
einem Beton-Trinkwasserrohr mit 90 Zentimetern Innendurchmesser und 50
Metern Länge aktiv. Die Aufgabe bestand darin, im Team einen
Verletzten zu bergen und ihn mit einem Schleifkorb an das Tageslicht
zu befördern.
Jede der drei Gruppen wurde von einem Teamleiter geführt. Özcan war
einer von ihnen. Der 18-Jährige sprach Sinen, Chiara und Selyna Mut
zu. Die Aufgabe lösten die 14-Jährigen durch Zuspruch – und weil
sie zusammenhielten. Als „dunkel, eng und staubig“ beschrieben die
drei Mädchen ihre Expedition unter der Erde. Und mächtig stolz
waren sie, dass sie es geschafft hatten.
„Teamwork, Kraft und Ausdauer sind wichtig“, erklärte Kirchner,
der den Übungstag mit dem THW Porz erstmals für eine Porzer Schule
ausgerichtet hatte. Dass dieser gut ankam bei den Schülern, äußerte
sich beispielsweise im wachsenden Interesse an einem Einsatz-Lastwagen
des THW. Anfangs hatten sich nur wenige Schüler für ihn
interessiert. Später standen die Pänz Schlange, um ins Führerhaus
zu gelangen.
Für Mert (16) war der Aktionstag „gut“ und „mal etwas
Anderes“; für die Realschule und das THW aus Porz eine Premiere und
möglicherweise Ansporn für eine Wiederholung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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