„Kalker Kids" gestalten Ottmar-Pohl-Platz
Recht auf Kindheit
Kalk - (ha). „Ich finde, alle Kinder sollten in die Schule gehen können
und Platz zum Spielen haben, nicht nur hier bei uns in Köln, sondern
auf der ganzen Welt“, wünscht sich Karim. Der Zehnjährige ist
Mitglied der „Kalker Kids“, die sich wöchentlich im
Integrationshaus am Ottmar-Pohl-Platz zum „Fantasie-Freitag“
treffen.
Zusammen mit ehrenamtlichen Betreuern und der Geschäftsführung des
gemeinnützigen Vereins beschlossen die jungen Besucher in den
Sommerferien, den eintönigen Bretterverschlag vor dem benachbarten
Areal der Hallen Kalk 76-77 farblich aufzuwerten und mit essentiellen
Botschaften zu versehen. In diesem Zusammenhang entstand die Idee,
sich mit den UN-Kinderrechten zu beschäftigen.
„Da Köln das Siegel der ‚kinderfreundlichen Kommune‘ trägt,
wollten wir auf die Situation anderer Menschen aufmerksam machen, die
unter komplett anderen Bedingungen leben“, erklärte
Vereinsgründerin Elizaveta Khan. „Wir haben Informationsmaterial
angefordert und darüber ausführlich geredet. Die Kinder fanden es
traurig, dass es viele Länder gibt, in denen das Lernen in der Schule
oder ein unbeschwertes Spielen im Freien nicht möglich ist,
beispielsweise, weil dort Krieg herrscht. Nachdem uns die
Stadtverwaltung und die Bezirksvertretung grünes Licht
signalisierten, konnten die Kinder es kaum abwarten, loszulegen.“
An der Wochenend-Aktion unter pädagogischer Aufsicht nahmen rund 15
Kids im Alter zwischen sechs und 14 Jahren teil. Beteiligt waren auch
Kinder aus der Umgebung, die während der wesentlichen Arbeiten mit
Acryl- und Graffitifarben spontan dazustießen. „Ich wusste ja aus
der Schule schon, dass es so etwas wie Rechte für uns gibt. Das finde
ich natürlich gut, also habe ich gerne mitgemacht. Außerdem sieht es
jetzt auf dem Platz schöner für die anderen Leute aus – nicht so
grau“, berichtet Lilya (8), die ebenfalls zum festen Kollektiv der
„Kalker Kids“ gehört.
Die Platzbesucher werden nun auf zahlreichen Bildnissen über die
Inhalte der UN-Beschlüsse informiert. Neben dem „Recht auf Spiel,
Freizeit und Erholung“ fordern die mehrsprachig gestalteten Tafeln
unter anderem zur Fürsorge, Inklusion, Mitbestimmung, Privatsphäre,
Gesundheit und sauberer Umwelt sowie zum Schutz vor Gewalt auf. In den
kommenden Wochen sollen die Hintergründe der Aktion mit einer
zusätzlichen Installation verdeutlicht werden.
Eine Dokumentation des sozialen Projekts findet sich auf dem
YouTube-Channel der „Kalker Kids“, der auch unter
www.ihaus.org zu sehen ist.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.