Heide Bergkammer organisiert Müllsammelaktion
Sammeln auf Distanz, aber mit Spaß
Ostheim - Ob am Straßenrand, im Wald, auf den vielen Spielplätzen. Seit
Beginn der Corona-Pandemie sammelt die Rentnerin Heide Bergkammer
Müll im Waldbadviertel. Anfangs, um die viele Zeit zu füllen, die
sie sonst für andere Aktivitäten verwandte. 30 Stunden kamen da pro
Woche schon mal zusammen. Doch mittlerweile ist ihr das Müllsammeln
zur Herzensangelegenheit geworden, weil es viel zu viel Abfall in dem
noch jungen Viertel gibt.
Zusammen mit der Nachbarschaftsgruppe „Waldbadveedel“, die sich
beim Veedel e.V. organisieren, und der Ostheimer Bürgervereinigung
plant sie einen monatlichen Müllsammeltag: Jeden letzten Samstag im
Monat, ab 10 Uhr, Treffpunkt vor dem Bäcker des Viertels. Diesmal ist
es der 26. September.
„Es ist doch viel schöner, gemeinsam zu sammeln und auch gemeinsam
mit anderen Nachbarn dafür die Verantwortung zu tragen, dass unser
Viertel nicht vermüllt“, sagt Heide Bergkammer, die schon die
abenteuerlichsten Sachen gefunden hat: weggeworfene Autokennzeichen,
zerstörte Brillen, Spielzeug, eine alte Toilettenschüssel und eine
Nachbarin einmal sogar eine Pistole, die sie der Polizei übergeben
hat.
„Besonders treiben mich die Zigarettenkippen um“, erzählt Heide
Bergkammer. Und davon gibt es viele, nicht nur auf den Gehwegen,
sondern vor allem auch auf den vielen Kinderspielplätzen des
Viertels: „Ein Exemplar allein kann 70 Liter Grundwasser
verschmutzen, mal ganz abgesehen davon, dass die Kinder sich schwer
vergiften können“, betont Bergkammer. Auch das ans Waldbadviertel
grenzende Höviland soll von Müll befreit werden. Obwohl vom
Ordnungsamt verboten, wird hier gerade an den Wochenenden ausgiebig
gegrillt: „Ich geh schon immer zu den Leuten hin und bitte sie
darum, ihren Müll wieder mitzunehmen. Doch einige lassen trotzdem
alles liegen“, erzählt die Rentnerin.
Die orangenen Mülltüten, die anschließend an den Straßenrand
gestellt werden können, wo sie dann abtransportiert werden, hat Heide
Bergkammer schon organisiert. Handschuhe und Zangen muss jeder selber
mitbringen. Sie hofft darauf, dass viele Nachbarn mitmachen: „Egal
ob groß oder klein, alt oder jung, jeder macht so viel er schafft“,
sagt sie. Damit das Viertel wieder sauber wird, aber auch, damit sich
die Nachbarn besser kennen lernen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.