Die kostbare Stille
Schüler für Lärm sensibilisieren

June, Nina und Helena (v.l.) aus der sechsten Klasse des Gymnasiums Schauertestraße waren mit einem Messgerät unter anderem an der Auffahrt zur Severinsbrücke unterwegs, um den Lärmpegel zu messen. | Foto: König
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  • June, Nina und Helena (v.l.) aus der sechsten Klasse des Gymnasiums Schauertestraße waren mit einem Messgerät unter anderem an der Auffahrt zur Severinsbrücke unterwegs, um den Lärmpegel zu messen.
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DEUTZ - (kg). Absolute Stille scheint ein kostbares Gut zu sein. Selbst ein
raschelndes Blatt erzeugt zehn Dezibel, macht aber gegen ein
Rockkonzert, das bei 110 Dezibel liegt, einen gewaltigen Unterschied
aus.

Zum Vergleich: Nach dem „Lärm-O-Meter“ der Natur- und
Umweltschutzakademie (NUA) NRW liegt ein tropfender Wasserhahn bei 20,
Meeresrauschen bei 50 und ein Staubsauger bei 70 Dezibel. Ein Auto,
das mit 50 km/h mit einem Meter Abstand vorbeifährt, kommt auf 80
Dezibel. Wie laut oder leise es in den Straßen von Deutz zugeht, dem
kamen Schüler des Gymnasium Schauertestraße auf die Spur. Mit
Messgeräten ausgerüstet, streiften die Sechstklässler durch das
Veedel. Ottmar Hartwig vom NUA-Umweltbus trug die Notizen der kleinen
Forscher zusammen und markierte sie auf einer Karte mit blauen,
grünen, gelben, orangefarbenen und roten Wachsmalstiften.Blau stand
für kleiner als 50 Dezibel (dB) und kam neben grün (50 bis 59 dB)
relativ selten zum Einsatz. Gelb (60 bis 69 dB) und orangefarben (70
bis 79 dB) waren großflächiger verteilt, und mit rot (ab 80 dB)
markierte der Biologie- und Erdkundelehrer Straßenabschnitte der
Siegburger Straße und des Gotenring sowie das Teilstück der
Deutz-Kalker-Straße von der Deutzer Freiheit bis zum Östlichen
Zubringer. „Beim Zubringer könnt ihr davon ausgehen, dass es dort
sehr laut ist“, erklärte Hartwig, der seit einem Vierteljahrhundert
mit dem Umweltbus „Lumbricus“ durch das Bundesland fährt.
Messung und Auswertung mit der NUA hatte Margaret Funke-Schumacher,
Biologielehrerin am Gymnasium Schauertestraße, organisiert. „Seit
vielen Jahren arbeite ich mit dem Umweltbus zusammen“, berichtete
Funke-Schumacher, die beispielsweise mit Oberstufenklassen am
Höhenfelder See, der zwischen Dellbrück und Dünnwald gelegen ist,
Gewässeruntersuchungen vornahm. Im Rahmen des „Tag gegen Lärm“
ergriff die Biologielehrerin die Initiative, „um die Schüler für
Lärm zu sensibilisieren“, wie sie erklärte.
Der „Tag gegen Lärm“ ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft
für Akustik und wurde in diesem Jahr mit dem Internationalen Noise
Awareness Day in Europa verbunden. „Lumbricus“, der Name des
Umweltbusses, bedeutet „Regenwurm“. Dessen Geräusche wird man
sehr wahrscheinlich nur messen können, wenn es absolut still ist.
Dann würde man wohl selbst ein raschelndes Blatt als laut empfinden.

June, Nina und Helena (v.l.) aus der sechsten Klasse des Gymnasiums Schauertestraße waren mit einem Messgerät unter anderem an der Auffahrt zur Severinsbrücke unterwegs, um den Lärmpegel zu messen. | Foto: König
Biologielehrerin Margaret Funke-Schumacher und Ottmar Hartwig vom NUA-Umweltbus werten die Lärmkarte aus, die durch die Messungen der Schüler erstellt wurde. | Foto: König
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