Gebäude für alle Deutzer
St. Heribert baut generationsübergreifende Begegnungsstätte
DEUTZ - (sf). Mit dem „Forum am Deutzer Dom“ wird neben der Kirche St.
Heribert auf der Deutzer Freiheit eine generationenübergreifende
Begegnungsstätte entstehen. Bei einer Infoveranstaltung im
Bürgerzentrum Deutz stellten Pfarrer Jürgen Dreher, Architekt
Konstantin Pichler, Stefan Fischer vom Pfarrgemeinderat und
Bezirksbürgermeister Andreas Hupke sowie Kirchenvorstand Bernhard
Offermann die Pläne der Öffentlichkeit vor.
Bereits im Jahr 2005 hatte die katholische Kirchengemeinde St.
Heribert mit den Planungen für einen Neubau ihres Pfarrzentrums
begonnen. Erste Pläne für ein Pfarrheim an der Adolphstraße sowie
für einen Neubau an der Arminiusstraße wurden wieder verworfen,
bevor auf der Deutzer Freiheit der ideale Standort gefunden werden
konnte. Das Pfarrzentrum soll nun an jener Stelle errichtet werden, wo
sich jetzt noch das Torhaus befindet, das in naher Zukunft dem Abriss
zum Opfer fallen wird.
Für den Neubau hat die Kirchengemeinde St. Heribert einen
Architektenwettbewerb ausgerufen. Zehn Architekturbüros haben ihre
Entwürfe eingereicht, woraufhin sich eine Preisjury einstimmig für
den gleichen Entwurf entschied. Gewonnen hat das Büro Kastner Pichler
Architekten aus Köln. „Dieser Entwurf hat die Vorgaben des
Denkmalschutzes als einziger Entwurf vollständig erfüllt“,
erklärte Dreher.
Zu den Vorgaben zählt unter anderem, dass die Kirche St. Heribert
vollständig umgehbar sein muss, da aufgrund des Denkmalschutzes
unmittelbar um die Kirche herum nicht gebaut werden darf. Kastner
Pichler Architekten Köln haben die Idee, die Kirche freizustellen,
aufgegriffen und weiterentwickelt. Im Umfeld der Kirche entsteht eine
kleine Gartenanlage: „Das ist auch für Pfarrfeste eine wunderbare
Gelegenheit, sich auszubreiten“, meinte Architekt Konstantin
Pichler.
Das gesamte Gebäude wirkt sehr offen, da es durch viele große
Fenster sehr transparent ist. Im Erdgeschoss werden mehrere Räume
entstehen, die durch Entfernen von Trennwänden zu einem großen Saal
werden und auch mit den Außenterrassen verbunden werden können. Der
große Saal soll später als Veranstaltungsort für Feste oder andere
größere Veranstaltungen genutzt werden können.
In der ersten Etage des Gebäudes werden Pfarrräume und eine
Bibliothek untergebracht. Aus dieser kann man dank großer Glasfenster
auf die Deutzer Freiheit schauen. Auch der Blick von der
Einkaufsstraße in die Bibliothek ist möglich und soll als einladende
Geste verstanden werden. Im Untergeschoss des Neubaus werden sich
unter anderem eine Küche, Lagerräume sowie die Besuchertoiletten
befinden. Auch auf Barrierefreiheit wurde geachtet: „Das gesamte
Gebäude ist komplett behindertengerecht ausgestattet und verfügt
auch über einen großen Aufzug“, berichtet Pichler.
Mit ihrem neuen Pfarrzentrum möchte die Kirchengemeinde St. Heribert
eine neue generationenübergreifende Begegnungsstätte schaffen. „Es
soll ein Gebäude sein, das für alle Deutzer zugänglich ist“, sagt
Dreher. Von Krabbelgruppen bis hin zu Seniorenkreisen werden sich hier
verschiedene Deutzer Gruppen treffen können.
Nach Vorstellung der Pläne gab es jede Menge Applaus von den
Zuhörern. Auch Pfarrer Dreher fand lobende Worte: „Dem Architekten
ist ein sehr schönes und vielfältiges Raumprogramm gelungen. Ich bin
sehr froh um dieses Gebäude“, sagte er. Bezirksbürgermeister
Andreas Hupke zeigte sich ebenfalls zufrieden: „Es wird deutlich,
dass sich diese Kirche öffnet.“ Eine kleine Diskussion entstand um
die erforderliche Fällung einiger Bäume: „Wir haben versucht, die
Platanen zu retten. Das klappt leider nicht, weil die Wurzeln ins
Gebäude reinragen“, erklärte Stefan Fischer. Man werde aber die
Auflagen der Stadt erfüllen, Ersatzbäume zu pflanzen.
Nachdem bereits die städtische Baugenehmigung erteilt wurde, wartet
man nun auf die Zustimmung des Erzbistums, mit der der Bau des
Pfarrzentrums beginnen kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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