Benachteiligtes Gebiet
Stadtbezirk Kalk benötigt große soziale Unterstützung

Blick vom Buchheimer Weg auf die Hochhäuser an der Gernsheimer Straße. Sechs von neun Stadtteilen des Bezirks Kalk bilden das größte in der Fläche zusammenhängende Benachteiligungsgebiet der gesamten Stadt. | Foto: König
  • Blick vom Buchheimer Weg auf die Hochhäuser an der Gernsheimer Straße. Sechs von neun Stadtteilen des Bezirks Kalk bilden das größte in der Fläche zusammenhängende Benachteiligungsgebiet der gesamten Stadt.
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KALK - (kg). Der Kinder- und Jugendförderplan der Stadt Köln stellt Kalk,
Humboldt/ Gremberg, Höhenberg, Vingst, Ostheim und Neubrück als das
größte in der Fläche zusammenhängende Benachteiligungsgebiet der
gesamten Stadt dar. Das Gebiet sei prädestiniert für
Bildungsbenachteiligung, Armutsentwicklung und Armutszuwanderung. Der
Bezirk sei besonders von Armutslagen bedroht.
Elke Böttger von der Integrierten Jugendhilfe und
Schulentwicklungsplanung stellte das Papier in der Bezirksvertretung
vor. „Die Gernsheimer Straße hat stadtweit den höchsten Bedarf“,
sagte sie. Die frühere Nippesser Jugendpflegerin wieß darauf hin,
dass in der Gernsheimer Straße stadtweit die meisten Kinder und
Jugendlichen von Hartz IV leben würden. Darauf hätte bereits der
Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplan im Jahr 2011 aufmerksam
gemacht. „Daran hat sich bis heute nichts geändert“, erklärte
Böttger.
Manfred Kahl berichtete, dass in der Gernsheimer Straße mehrere
Tausend Menschen wohnen würden. „Die Migrationsdichte von Kindern
und Jugendlichen beträgt 95 Prozent“, sagte der Jugendpfleger. Seit
Jahren werde die Regelförderung in der offenen Jugendarbeit
zurückgefahren. Die vom Veedel e.V. betriebene Einrichtung an der
Gernsheimer Straße sei nur 100 Quadratmeter groß. Der neue
Förderplan bilanziert über den Stadtbezirk, dass sich die Bedeutung
des zu erwartenden Zuwachses im Zusammenhang mit der sozialen Lage
noch nicht absehen lasse. In 2014 waren von rund 117.000 Einwohnern
17.740 zwischen sechs und 21 Jahren alt. Ein Jahr später waren mehr
als 2.000 Menschen zugezogen, davon 500 im Alter von sechs bis 21
Jahren. Damit leben nach wie vor die meisten Kinder und Jugendlichen
in Kalk, Vingst, Ostheim, Humboldt und Gremberg. Im Stadtbezirk Kalk
erwartet man mit den höchsten Zuwachs der Sechs- bis 21-Jährigen
stadtweit, in Ostheim würde bis 2025 mehr als jeder vierte Bürger in
diese Altersgruppe fallen. „In Kalk haben wir acht
Jugendeinrichtungen und drei Projekte“, berichtete Kahl. „Neu ist
der Pavillon e.V. mit zweieinhalb Stellen.“ Jugendarbeit leisteten
ebenfalls Sportvereine, Kirchengemeinden, christliche Vereinigungen,
Moscheevereine und Selbsthilfeorganisationen für Migranten.
In Kalk haben mindestens Dreiviertel der Kinder und Jugendlichen, die
jünger als 21 Jahre sind, einen Migrationshintergrund. Der Anteil von
Sozialhilfebeziehern, die älter als 15 Jahre alt sind, liegt –
Brück und Rath/ Heumar ausgenommen – bei bis zu 50 Prozent und
damit weit über dem städtischen Durchschnitt. Auch bei Haushalten
mit Alleinerziehenden liegt die Quote bei fünf Stadtteilen deutlich
über dem Stadtdurchschnitt.
Der Stadtbezirk Kalk, so resümieren die Verfasser des Kinder- und
Jugendförderplans, benötige in weiten Teilen viel Unterstützung.
Der Kinder- und Jugendförderplan geht am 13. Dezember in den
Jugendhilfeausschuss.

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RAG - Redaktion

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