Große Herausforderungen
Stadtdirektor Keller erläutert seine Tätigkeit
KALK - (kg). Mit dem „neuen Stadtdirektor“ müsse das mal ein Ende
haben, meint Dr. Stephan Keller humorvoll. Denn inzwischen sei er ja
„fast ein halbes Jahr bei der Stadt Köln“. Der 46-Jährige wurde
im September 2016 vom Stadtrat einstimmig auf das Spitzenamt gewählt.
Familienvater Keller (drei Kinder) ist offiziell seit dem 1. Januar im
Amt.
In der Landeshauptstadt Düsseldorf leitete der Jurist über sechs
Jahre das Dezernat Recht, Ordnung und Verkehr. „In Köln sind
Personal und Orga dazugekommen, die Funktion als Stadtdirektor und als
allgemeiner Vertreter von Oberbürgermeisterin Henriette Reker“,
erläuterte Keller vor den Delegierten der Kalker Bezirksvertretung.
In der Domstadt sieht der Christdemokrat große Herausforderungen
insbesondere in den Bereichen Personal und Bauen sowie in der
Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung. Bei letzterem, sagt er,
gebe es Bedarf in Nachjustierung und Steuerung.
Beim Personal habe man zusätzlichen Bedarf. Fachkräfte würden in
bauenden Ämtern, zum Beispiel beim Amt für Straßen und
Verkehrstechnik, fehlen. „Händeringend“ würden Ingenieure im
Gesundheitsamt gesucht. Auch in der allgemeinen Verwaltung sei man
nicht gut aufgestellt. Trotzdem müsse man „mit 20.000 Menschen, die
für die Stadt arbeiten, in der Lage sein, die Stadt zu lenken“.
Keller fordert, dass „wir optimieren und uns von Bereichen trennen
müssen“. Man werde aber Schwierigkeiten haben, „das Personal zu
rekrutieren, das wir brauchen“. Dazu käme, dass zahlreiche
Mitarbeiter in Zukunft in den Ruhestand gehen würden.
An vielen Stellen werde das Thema Bauen kritisch hinterfragt, zum
Beispiel bei den Schulen. Die Stadt rechnet in den kommenden 15, 20
Jahren mit etwa 200.000 neuen Bürgern. Im Hintergrund der vielen
Container müsse man sich fragen, so Keller, ob man organisatorisch
richtig aufgestellt sei. „Die Schüler fallen ja nicht vom
Himmel.“
Zudem gebe es weitere Pro-bleme wie „das Drama um die Oper und
andere große Bauprojekte“. Ein Ziel sei es,
„großprojektfähiger“ zu werden. „In Düsseldorf sind der
U-Bahn-Bau und größere Straßenprojekte auch gut gelaufen“, sagt
Keller. Zum Zusammenspiel von Politik und Verwaltung erklärt der
Stadtdirektor, dass „wir uns da wirklich fragen müssen, ob das so
ist, wie es in einer modernen Stadt sein sollte“ – und ob 20
Fachdienststellen an jeder Vorlage beteiligte sein müssten. Wichtig
sei gegenseitiges Vertrauen. So müsse informiert und transparent
gearbeitet werden – das werde ihm bei den Besuchen in den
Bezirksvertretungen immer wieder vermittelt, berichtet Keller.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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