Urkunden zum Abschluss
Stadtteileltern-Projekt ging nach vier Jahren zu Ende
VINGST - (sf). Auf vier erfolgreiche Jahre blickt das Projekt
„Stadtteileltern“ im Vingster Treff zurück. Rund ein Dutzend
Mütter und Väter unterschiedlicher Herkunftsländer waren im
Einsatz, um Familien im Sozialraum Höhenberg-Vingst an bestehende
Angebote der Familienbildung heranzuführen und sie bei der
Integration zu unterstützen.
Die Stadtteileltern, die vor ihrem ersten Einsatz eine sechsmonatige
von der VHS Köln durchgeführte Qualifizierung durchlaufen hatten,
waren an den unterschiedlichsten Orten unterwegs, haben beispielsweise
Elterncafés in KiTas betreut, Schulklassen bei Ausflügen begleitet
oder Eltern beim Gang zu den Ämtern begleitet. „In vier Jahren gab
es über 1.500 Einsätze, 600 Familien wurden erreicht“, berichtet
Havva Calim, Koordinatorin des Stadtteilelternprojekts. Die Teilnehmer
kommen aus mindestens einem halben Dutzend verschiedener
Herkunftsländer. Hayriye Akuyüz ist mit drei Jahren aus der Türkei
nach Deutschland gekommen und hatte anfangs sprachlich viele Probleme.
„Meine Eltern konnten mir dabei nicht so sehr helfen“, erinnert
sich die heute 50-Jährige an ihre Kindheit. In der Grundschule
lernte sie Deutsch und freut sich, heute anderen Menschen helfen zu
können, Sprachbarrieren zu überwinden. In einem Mütter-Café
einer KiTa war Akuyüz regelmäßig im Einsatz, beantwortete Fragen
zum Schulsystem und zur Erziehung und hatte Eltern und Schüler auch
bei Ausflügen begleitet.
Insgesamt kommen die Stadtteileltern auf über 20 Einsatzgebiete, dazu
zählen neben KiTas und Schulen auch Seniorenheime und andere soziale
Einrichtungen. „Familien sind gegenüber Stadtteileltern offener,
Stadtteileltern bauen Brücken vor Ort“, sagt Petra Persy-Klein, die
die Qualifizierungskurse geleitet hat.
Nach vierjähriger Förderung durch die RheinEnergie ist das
Stadtteileltern-Projekt nun ausgelaufen. Das Engagement der
ehrenamtlichen Teilnehmer würdigte der Vingster Treff mit der
Verleihung von Urkunden an alle Stadtteileltern. Viele von ihnen
möchten sich über die Projektzeit hinaus weiter ehrenamtlich
engagieren. Die Zukunft des Projekts selbst ist derzeit noch offen:
„Wir hoffen auf eine Fortsetzung“, sagt Beate Mages,
Bereichsleiterin im Vingster Treff.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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