Pläne zu den „Hallen Kalk" sehen Umzug des Gemeinschaftsgartens vor
Ungewisse Zukunft

Nein, das ist nicht Bullerbü oder Saltkrokan: Der Gemeinschaftsgarten „Pflanzstelle“ befindet sich auf einer Brachfläche in Kalk. | Foto: König
  • Nein, das ist nicht Bullerbü oder Saltkrokan: Der Gemeinschaftsgarten „Pflanzstelle“ befindet sich auf einer Brachfläche in Kalk.
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Kalk - (kg). Das bloße Wort „Pflanzstelle“ beschreibt den Anbau von
Gemüse und Kräutern, die in Holzkisten mit Erde gedeihen. Im
Brachland des ehemaligen KHD-Geländes ist die „Pflanzstelle“ weit
mehr ald das. In dem öffentlichen, selbstorganisierten und nicht
kommerziellen Gemeinschaftsgarten an der Neuerburgstraße haben Imker
Bienenstöcke aufgestellt. Es gibt einen zentralen Platz, einen
Bauwagen mit Getränken, Tische, Stühle, Sonnenschirme und schattiges
Buschland. Gelegentlich werden Feste veranstaltet oder im Lehmofen
Pizzen zubereitet.

„Seit 2011 sind wir hier“, sagen Christian Brosig und Daniel
Dlugosz. Christian (30) ist Ingenieur, Daniel (28) studiert
Soziologie. Beide vertreten die „Pflanzstelle“, die ein Projekt
des Vereins „grenzenlos gärten“ ist. Bis zu 40 Bürger aus Kalk
gehörten zum Kern der Gärtner. Das 1.000 Quadratmeter große
Grundstück werde von der Stadt für 1.000 Euro im Jahr vermietet.
Einen Strom- oder Wasseranschluss habe das Grundstück nicht.

Doch nun steht die „Pflanzstelle“ vor einer ungewissen Zukunft.
Die Entwürfe zu den „Hallen Kalk“ sehen vor, dass der
Gemeinschaftsgarten umziehen muss. Bisherige Alternativen seien aber
zu schattig oder zu klein, sagen Brosig und Dlugosz. In einem
Positionspapier zum sogenannten „Werkstattverfahren“, das im
Vorjahr ausgetragen wurde, verfolgt der Gemeinschaftsgarten zwei
Ziele: „Erstens möchten wir bleiben, wo wir sind. Und zweitens
möchten wir die Brache als Freifläche erhalten.“

Brosig und Dlugosz erklären, dass Kalk sehr dicht besiedelt und der
Stadtteil mit Parks und Grünflächen knapp ausgestattet sei. Bündnis
90/ Die Grünen wandten sich im Juli an Anne Luise Müller, die Chefin
des Stadtplanungsamtes, und erklären in dem offenen Brief, dass die
„Pflanzstelle“ eine Institution sei, die mit „kreativem
Potenzial und Engagement den Stadtteil bereichert“. Und auch die
Lokalpolitiker betonen, dass „wir die Pflanzstelle in Kalk nicht
missen möchten“.
In dem Schreiben wird die Chefplanerin zudem darum gebeten, die
ehrenamtlichen Helfer des Gemeinschaftsgartens bei der schwierigen
Suche nach einem alternativen Standort auf dem Gelände oder notfalls
in der näheren Umgebung zu unterstützen.

Die „Pflanzstelle“ will nun verstärkt auf sich aufmerksam machen.
Flyer sollen verteilt werden und in sozialen Medien soll mehr
Aufmerksamkeit erzeugt werden. Mitglieder des Gemeinschaftsgartens
waren beim „Tag des guten Lebens“ anwesend und sind zudem im
Netzwerk „Gemeinschaftsgärten Köln“ vertreten. „Wir gehen zum
Beispiel auch auf die Fraktionen der Bezirksvertretung Kalk zu“,
sagen Brosig und Dlugosz.

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RAG - Redaktion

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