Sich wohlfühlen, wo man wohnt
Verschönerungsaktion des Nachbarschaftstreffs

Zusammen angepackt: Anwohner verschönerten das Erscheinungsbild der Falckensteinstraße durch das Setzen von insgesamt 140 bunten Blumen. | Foto: König
  • Zusammen angepackt: Anwohner verschönerten das Erscheinungsbild der Falckensteinstraße durch das Setzen von insgesamt 140 bunten Blumen.
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KALK - (kg). Wie wichtig die Arbeit des „Nachbarschaftstreff Remscheider
Straße 32“ und die von Veedels-Hausmeister Andreas Breil ist, zeigt
sich, wenn man beispielsweise einen Abschnitt der Falckensteinstraße
näher betrachtet.

Anwohner der Häuser 6 bis 12 waren auf Anregung des
Nachbarschaftstreffs zu einem „gemütlichen Nachmittag“
zusammengekommen, an dem sie Müll aufsammelten und 140 bunte Blumen
pflanzten, darunter Fleißige Lieschen und Geranien. Mütter sorgten
für die leibliche Stärkung der fleißigen Helfer, indem sie Börek,
Kartoffel- und Nudelsalat, Kisir, Keksbällchen und Waffeln
zubereiteten.
Zu dem „gemütlichen Nachmittag“ hatten Breil,
Nachbarschaftstreff-Leiterin Magdalena Gather sowie deren
Mitarbeiterin Sylvia Kussmann eingeladen. Seit vier Jahren findet der
„gemütliche Nachmittag“ nun schon statt. Er wertet das
Erscheinungsbild der Straßen vor Ort auf, bringt die Anwohner
zusammen und verstärkt das Gefühl, sich dort wohlzufühlen, wo man
wohnt.
„Vor vier Jahren hat alles mit dem Trafohäuschen angefangen“,
sagte Kussmann, während sie auf die weiß getünchten und von
Schülern der Adolph-Kolping-Schule mit Motiven bemalten Außenwände
der Trafostation an der Albermannstraße/ Ecke Falckensteinstraße
zeigte. Dass es im Veedel vorangeht, liegt in erster Linie in der
Arbeit von Initiativen, Stiftungen und Einrichtungen wie dem
Wohndialog begründet; ebenfalls mit ehrenamtlichem Engagement. Die
Bewohner des Veedels haben schlimme Zeiten erlebt, als die Chemische
Fabrik Kalk, KHD, Nixdorf oder die Bahn schlossen und Arbeiter wie
Angestellte entließen. „Damals gab es hier in der Gegend noch 60
Kneipen“, berichtete Breil, der seit  Anfang der 1970er-Jahre im
Quartier wohnt. Den Menschen hier begegnet er auf Augenhöhe. Viele
von ihnen kennen Breil. Er ist der Ansprechpartner, der zuhört und
hilft. Bauminister Michael Groschek bezeichnete ihn vor ein paar
Jahren als „Internet auf zwei Beinen“.
Kussmanns Arbeit kommt der einer Familienstreetworkerin gleich, denn
einen Teil ihrer 15,5 Stunden, die sie pro Woche zur Verfügung hat,
verbringt sie damit, Anwohner aufzusuchen. „Ich weiß, wer hier in
den Häusern wohnt“, sagte sie. Zur Umsetzung des „gemütlichen
Nachmittag“ hatte sie von Bürgeramtsleiterin Astrid Lemcke
organisierte Pflanzen erhalten, die das Grünflächenamt spendierte.
„Die Kosten für die Erde hat Kalk Gestalten bezahlt“, freute sich
Kussmann. Prinzipiell könne der Nachbarschaftstreff ohne die
Unterstützung „nicht so viel machen“. Kussmanns Arbeit wird durch
die Rhein Energie Stiftung Familie ermöglicht, angestellt ist sie
beim Pavillon e.V.

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RAG - Redaktion

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