Fußgängerzone "Deutzer Freiheit"
Verwaltungsgericht beendet das Projekt - Und jetzt?

Die Deutzer Freiheit autofrei.  | Foto: Uwe Weiser

Deutz. Gestern erhielt das Projekt Deutzer Freiheit einen Dämpfer. Das Verwaltungsgericht Köln hat am Mittwoch (2. August 2023) entschieden, dass die Ausweisung als Fußgängerzone und die damit verbundene weitgehende Sperrung der Straße für den Autoverkehr voraussichtlich rechtswidrig sei. 

Wie geht es jetzt weiter?

  1. Die Deutzer Freiheit wird zunächst wieder als Einbahnstraße in Richtung Gotenring durch Kraftfahrzeuge uneingeschränkt befahrbar sein.
  2. Nach Auswertung des Verkehrsversuches wird die Verwaltung der Politik eine Beschlussvorlage zu einer dauerhaften Lösung für die Deutzer Freiheit vorlegen.
  3. Gleichzeitig wird sie den Dialog mit den lokalen Akteur*innen suchen, um diese frühzeitig in den Prozess einzubinden.
  4. Das Urteil hat keine direkten Auswirkungen auf andere Verkehrsversuche, die derzeit in Köln laufen.

Mit der Einrichtung des Verkehrsversuchs, so die Stadt, sollte geprüft werden, wie sich eine autofreie Deutzer Freiheit auf die Lebensqualität der Menschen vor Ort sowie die Geschäfte und Gastronomie in Deutz auswirkt.

Thorsten Siggelkow, Leiter des Amtes für nachhaltige Mobilitätsentwicklung: "Auch wenn wir den Versuch nun etwas früher beenden als geplant, haben wir sehr viel gelernt. Wir verfügen über ausreichendes Datenmaterial, um eine Auswertung durchführen zu können, die für die Entwicklung einer dauerhaften Lösung hilfreich sein wird,. Neben den Erkenntnissen für die zukünftige Planung konnten wir viele Erfahrungen in der Einrichtung eines Verkehrsversuches sammeln. Das nächste Mal werden wir zum Beispiel die Geschäftstreibenden noch mehr in die Vorbereitung einbinden, eine wirtschaftliche Datenerhebung mit dem Einzelhandel beziehungsweise den Verbänden oder Interessengemeinschaften vor dem Verkehrsversuch durchführen, um Vergleichsdaten zu haben, oder die begleitende Kommunikation intensivieren. Wir haben erlebt, wie kontrovers dieser Verkehrsversuch diskutiert wurde. Neben heftiger Kritik einerseits gab es andererseits viel positives Feedback von Anwohnenden, Familien mit Kindern, Pendler*innen und Gastronomiebetreiber*innen.

Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität: "Verkehrsversuche bieten die Möglichkeit, Maßnahmen im Straßenraum vor ihrer dauerhaften Umsetzung lokal zu erproben und zu evaluieren. Wir vermeiden dadurch unnötige Baukosten. Bei der Deutzer Freiheit haben wir wertvolle Erkenntnisse gewonnen und können somit die zukünftige Planung optimieren."

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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