Das Festzelt vibrierte

Volles Haus bei der Veedelssitzung den Brücker Müüs

Brück - (sf) Zu ihrer 13. Veedelssitzung hatte die Karnevalsgesellschaft
„Löstije Brücker Müüs“ ins große Festzelt auf dem Brücker
Marktplatz eingeladen. Von Beginn an waren die bunt kostümierten
Jecken in Partystimmung, wozu sicherlich auch die Paveier beigetragen
hatten, die gleich zu Anfang einen perfekten, hochkarätigen
Eisbrecher der siebenstündigen Sitzung abgaben.

Dass die Jecken auch gut zuhören können, zeigten sie beim Auftritt
von Martin Schopps, der auf hervorragend humorvolle Art die Sprache
der heutigen Jugend analysierte und von Schülern berichtete, die
meinen, Richard Wagner sei der Erfinder der Steinofenpizza. Auch seine
Erläuterung der drei Phasen des Kölschen Küngels, für die Schopps
mehrere Dutzend Titel von kölschen Karnevalsliedern aneinander
reihte, wurde mit jeder Menge Applaus belohnt.

Die Brücker Veedelssitzung punktete auch in diesem Jahr wieder mit
ihrer gelungenen Mischung aus Hochkarätern des Kölner Karnevals und
zahlreichen Gruppen aus dem Ort. Neben der Kindertanzgruppe
„Hubertus Fünkchen“ und den Brücker Tanzmüüs waren es die
Funken Feinripp, die die Jecken von den Stühlen rissen und das
Festzelt zum Vibrieren brachten. Im 17. Jahr ihres Bestehens stehen
die Funken Feinripp mittlerweile mit 33 Funken auf der Bühne,
darunter drei „Jungfunken“.

Einer von ihnen ist Marc Urban: Für den 28-Jährigen bedeutete die
Veedelssitzung den ersten großen Auftritt mit den Funken: „Dass ich
bei so einem Traditionscorps mitmachen darf, ist für mich die
höchste Ehre“, erklärte der aus dem Bergischen kommende
„Jungfunk“. Die Funken Feinripp warteten mit gleich zwei neuen
Tänzen und zwei neuen Liedern auf. „Wir hatten 20 Auftritte in
dieser Session. Die Veedelssitzung hier in Brück ist für uns der
absolute Höhepunkt“, erklärten die Funken kurz vor ihrem Einzug
ins Festzelt.

Ihren finalen Tanz führten die Funken mit gesanglicher Unterstützung
von dem Kölner Fleischer-Sänger Hein Görring zu Ehren von Heinz
Gans auf. Der im vergangenen Jahr verstorbene Begründer des Brücker
Karnevals und Ehrenpräsident der Brücker Müüs hatte sich über
Jahrzehnte für den Brücker Karneval engagiert. Gans hatte in den
1960er-Jahren die Zeltsitzungen in Brück ins Leben gerufen und diese
lange geleitet.

Zum krönenden Abschluss der Veedelssitzung ließ die Stattgarde
Colonia Ahoi mit ihren Choreografien noch einmal besonders die Herzen
der Frauen höher schlagen, bevor Kuhl un de Gäng zu später Stunde
die Jecken ein letztes Mal zum Singen animierten.