Kalker Bezirksbürgermeisterin im Interview
„Wir sehen einen großen Stau bei der Umsetzung“
Das Jahr 2024 hat gerade begonnen. Doch was sind die bedeutendsten Fragen im Veedel? Und wie schreiten wichtige Projekte voran? Express – Die Woche hat die Kalker Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer (SPD) zum Kurzinterview gebeten:
Welches Problem beschäftigt die Menschen in Kalk aus Ihrer Sicht am meisten und wie wollen Sie dieses angehen?
Der Stadtbezirk Kalk ist einer der vielfältigsten in Köln. Steigende Kosten für Miete, Strom, Heizung und Lebensmittel – dies sind sicher Themen, die alle Menschen in den neun Stadtteilen meines Bezirks bewegen. Dazu kommen spezifische Problemlagen, wie um Beispiel fehlende Gesamtschul-, Grundschul- und Kita-Plätze. Auch die Verkehrsinfrastruktur muss in allen Bereichen ausgebaut werden. Die Bezirksvertretung ist sehr nah an diesen Bedarfen und setzt sie in Beschlüsse und Anregungen um. Leider sehen wir einen großen Stau bei der Umsetzung.
Sollte der Rosenmontagszug regelmäßig auch auf der Schäl Sick stattfinden?
Alle elf Jahre – das wär doch was!
Über die Nutzung des Kalkbergs als überschüttete Hochdeponie von Chemieabfällen wird seit Jahren diskutiert. Wie sollte er aus Ihrer Sicht künftig genutzt werden?
Es gibt zahlreiche Engagierte im Stadtbezirk, die seit Jahren für eine öffentliche Nutzung arbeiten und die Bedürfnisse und Ideen der Menschen sammeln und in die Verwaltung tragen. Das aktuell letzte Konzept einer sportlichen Nutzung und der Verbindung von kleinem und großem Kalkberg hat ein sehr positives Echo gefunden. Jetzt ist es an der Verwaltung, eine klare Zuständigkeit für die Umwidmung zu finden und diese dann schnell und konsequent umzusetzen.
Das Kundenzentrum Kalk gehört zu den am schlechtesten bewerteten Ämtern in Deutschland. Was muss sich dort ändern?
Die Methodik der Google-Erhebung möchte ich hinterfragen. Speziell das Kundenzentrum stellt für mich in Kalk nicht das Problem dar. Ich sehe ein erfolgreiches Bemühen der Verwaltung, insbesondere nach Corona, die Lage in allen Ämtern mit Kundenkontakt zu verbessern. Auch die kürzlich neu eingeführte Software wird sicherlich spürbare Entlastung bringen.
Das „Bündnis für die Felder” will großflächige Versiegelungen im Zuge des geplanten Neubaugebiets in Brück, Rath und Neubrück verhindern. Können Sie die Kritik nachvollziehen?
Beschlossen wurde zunächst ein geordnetes Verfahren zur Bebauungsplanung. Dieses räumt der Öffentlichkeit den breitesten Raum zur Beteiligung ein. Es braucht eine kluge Flächennutzung, die die verschiedensten Belange berücksichtigt. So brauchen die Sportvereine eine gute Zukunftsperspektive, auch preisgünstiger Wohnraum wird benötigt, der den ökologischen Erfordernissen entspricht. Hinzu kommt der Bedarf an Schul- und Kitaplätzen, aber selbstverständlich auch möglichst viel freier Raum. Ich bin sicher, dass im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligungen viele Anregungen Berücksichtigung finden werden.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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