Jugendheim St. Adelheid wird abgerissen
Ziegelsteine und Liköre zum Abschied
Neubrück - (kg). Zum Abschied Steine und Liköre? In die richtige Bedeutung
gebracht, sind Ziegelstein-Bruchstücke und Kräuterliköre ein
Andenken an alte Zeiten des Jugendheims St. Adelheid. „In dem
‚Bunker‘ wurden früher viele Partys gefeiert, die Jugend hat hier
gefeiert“, erinnert sich Pfarrer Gerd Breidenbach beim Gang durch
das verwinkelte Gebäude-Areal. Im großen Saal hängt ein großes,
von Hand angefertigtes Bild, das Köln und Neubrück im Einklang vor
Vater Rhein zeigt. Es soll versteigert werden.
Die Bruchstücke des Ziegelsteinmauerwerks lösten Helfer per
Bohrhammer aus einer Wand. Zusammen mit einer kleinen Flasche
Kräuterlikör sollen sie gegen eine Spende als Andenken dienen. Die
Steine haben sogar ein Echtheitszertifikat. Am 17. November wird um
18.30 Uhr zuerst die Heilige Messe in St. Adelheid gefeiert, gegen
19.30 Uhr dann das erste Abrisspartyfass im Jugendheim angeschlagen.
„Wir rechnen mit ungefähr 300 Gästen“, sagt Gerd Breidenbach.
„Viele Anfragen sind von außerhalb gekommen; von Menschen, die
weggezogen sind, sich aber noch immer mit der Gemeinde und dem
Gebäude verbunden fühlen“, erzählt der Chef der fünf Kirchen im
Roncalli-Pfarrgemeindebereich Neubrück, Ostheim und Rath/ Heumar.
Im „Bunker“ ist eine Cocktailparty geplant, im großen Saal tritt
die aus der Katholischen jungen Gemeinde hervorgegangene Band
„Kölsch Akustik“ mit einem Mitsingkonzert auf. Zudem sollen im
Saal Filme von vergangenen Feiern und Festen gezeigt werden, nebenan
im Innenhof wird gegrillt.
Der Erlös aus dem Verkauf von Ziegelsteinen und Likören soll in das
Interieur des zukünftigen Pfarrzentrums fließen. Ein Plexiglasrohr,
das normalerweise in der Kirche St. Adelheid steht, zeigt einen hohen
fünfstelligen Spendenbetrag an, ist aber erst im unteren Bereich mit
Sand gefüllt. Breidenbach hofft, dass das Spendenrohr im Zuge der
Abrissparty durch den Verkauf von Steinen und Likör voller wird. Auch
der Verkauf des großen Bildes im Saal soll dazu beitragen.
Die Abrissparty wurde bereits einige Male verschoben. Gerd Breidenbach
berichtet von einem Architekten-Wettbewerb, der um 2010 herum
stattfand. Danach habe allein der Bauantrag zwei Jahre gedauert.
Zuletzt seien die Preise für den Rohbau von 1,3 auf 1,9 Millionen
Euro gestiegen. Zurzeit stehe die Gemeinde in Verhandlungen mit dem
Bistum. Zu den Kosten für den Rohbau käme noch die Investition für
die einzelnen Gewerke hinzu. Für die Inneneinrichtung müsse die
Pfarreiengemeinschaft selbst aufkommen. Spenden sollen die finanzielle
Belastung verringern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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