Brück steht Kopf
Zug mit 30.000 Zuschauern, 47 Gruppen und vier Tonne Kamelle
Brück - (kg) Rot steht für Freude, für Leidenschaft und für Liebe. Rot ist
auch eine wichtige Farbe der Brücker Müüs, jener
Karnevalsgesellschaft, die den Veedelszoch in Brück alljährlich auf
die Beine stellt. Der närrische Lindwurm zieht wieder am
Karnevalssonntag, 3. März, ab 13.30 Uhr, durch die Straßen Brücks.
Der Start erfolgt am Lehmbacher Weg, Zugauflösung ist am
Pohlstadtsweg.
„Ich wünsche mir, dass Petrus ein kölscher Jeck ist und uns
schönes Wetter schenkt“, sagt Zugleiter Heribert Lehr von den
Brücker Müüs. Lehr leitet 47 Gruppen durch den Ort, darunter 14
Festwagen, sechs Kapellen, 19 Fußgruppen, zwei Tanzgruppen und sechs
Einzelfahr-
zeuge. „Die Fußgruppe der Müüs ist auch wieder dabei“,
berichtet deren Geschäftsführerin und Pressesprecherin Uta Schumann.
„Sie hat ein tolles Kostüm passend zum Motto ‚Uns Sproch es
Heimat‘ entworfen. Zuschauer sollten bei ihr besonders auf die
Kopfbedeckung achten.“
Neu mit dabei ist die Musikgruppe „Pipe and Drums“. „Das sind
ehemalige schottische und englische Soldaten, die in der Eifel
stationiert waren und dort ihre Heimat gefunden haben“, erläutert
Lehr. „Karneval verbindet nicht nur Herzen, sondern auch Völker“,
fügt Schumann hinzu.
Neben den ehemaligen Eifel-Soldaten kommen die teilnehmenden Gruppen
aus Brück, Rath/ Heumar, Gremberg – und eine sogar aus München.
„Wie in jedem Jahr ist der ‚Köln Münchener Karnevalsverein‘
auch dieses Mal wieder dabei“, freuen sich Lehr und Schumann, die
mit rund 30.000 Zuschauern kalkulieren.
Auf dem fünf Kilometer langen Zugweg werden bis zu vier Tonnen
Strüßjer, Kamelle, Schokolade, Stofftiere, Gummibärchen und Flummis
unter die Jecken gebracht. „Wir achten besonders darauf, dass die
teilnehmenden Gruppen hochwertiges Wurfmaterial haben“, betonen Lehr
und Schumann. „Der Brücker Zug“, sagen sie, „ist einer der
größten Vorortzüge in Köln. Und einer der schönsten!“.
Der Brücker Zoch sei auch deswegen so anziehend, weil er für seine
ruhige Stimmung bekannt sei. „Wir feiern friedlich und familiär und
schunkeln zusammen.“ Uta Schumann schwärmt, dass es „immer wieder
schön zu erleben ist, wie sehr die Brücker ihren Zug lieben, die
Häuser schmücken und am Wegesrand Partys veranstalten“. Ebenfalls
seien die Kostüme phantasievoll gestaltet, Generationen von Familien
würden den Zug besuchen.
„Wir hören oft den Satz: ‚Ach, ist das schön, dass es den Zug
noch gibt, denn wir haben ihn als Kinder auch so geliebt und sind
froh, dass wir ihn jetzt mit unseren Kindern genießen können‘“,
erzählt Schumann. Wie sehr die Brücker ihren Zug lieben würden,
lasse sich auch an der Bereitschaft sehen, für den Zug zu spenden.
Im Anschluss wird auf der „Party nach dem Zug“ auf dem Marktplatz
(Am Gräfenhof) weitergefeiert. Los geht es ab 16 Uhr. Karten sind in
der Margareten-Apotheke (Olpener Straße 855) erhältlich. Bei der
Party treffen sich alle Gruppen, die im Zug mitgegangen sind, und die
Musikgruppen spielen nochmal auf.
Nach der Session dankt Müüs-Präsident Dominik Becker im Rahmen
eines traditionellen Fischessens dann Freunden, Helfern und
Förderern. „Leider fehlt es überall an ehrenamtlichen Helfern“,
seufzen Zugleiter Lehr und Müüs-Geschäftsführerin Schumann. Die
200 Mitglieder starke Karnevalsgesellschaft hat in diesem Jahr
erstmals kein eigenes Motto auf den Weg gebracht. „Wir fanden das
Festkomitee-Motto ‚Uns Sproch es Heimat‘ so überzeugend, dass wir
es dieses Jahr übernommen haben“, erläutern Lehr und Schumann.
Zur Durchführung des Brücker Karnevalszugs sind Straßensperrungen
erforderlich. Sie treten unter anderem an der Olpener Straße und am
Mauspfad ab 14 Uhr ein. Aufgehoben werden die Sperrungen nach Ende des
Zugs ab frühestens 17.30 Uhr.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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