Haus Mödrath
1.000 Quadratmeter für die Kunst

In der Ausstellung Aftermieter stellen junge und ältere Künstler ihre zeitgenössischen Werke aus. Zudem sind auch Arbeiten des verstorbenen Künstlers Günther Förg zu sehen. | Foto: Foto: Schweitzer 
  • In der Ausstellung Aftermieter stellen junge und ältere Künstler ihre zeitgenössischen Werke aus. Zudem sind auch Arbeiten des verstorbenen Künstlers Günther Förg zu sehen.
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Kerpen - Mit der Ausstellung „Aftermieter“ wurde das Haus Mödrath -
Räume für Kunst eröffnet. 28 internationale Künstler stellen dabei
aktuell ihre Werke aus. Die zeitgenössischen Kunstwerke reichen von
Malereien, Skulpturen und Fotografien bis hin zu Videoinstallationen.
Teilweise wird dabei ein ganzer Raum zum Kunstobjekt.

(ps). In den Gemäuern des in der Region als Burg Mödrath bekannten
Herrenhauses hat ein anonymer Kunstliebhaber einen Ort zur Ausstellung
zeitgenössischer Kunst und Musik geschaffen. Wechselnde Ausstellungen
sollen das Haus zu einem lebhaften künstlerischen Ort machen.
Mit der Ausstellung Aftermieter wurde das Haus Mödrath – Räume
für Kunst nach zweijähriger Sanierung eröffnet. Kurator Veit Loers
hat 28 internationale Künstler für die Ausstellung gewinnen können.
Das Konzept verspricht eine Verbindung der Werke zum Haus selbst, zur
Natur aber auch zu Kultur und Gesellschaft. Die neu gestaltete
sandsteinfarbene Fassade des Hauses lässt noch nicht erahnen, was die
Besucher bei der Ausstellung im Inneren und im Außenbereich erwartet.
Im Gegensatz zu dem geradlinigen Anblick des klassizistischen
Gebäudes erweisen sich die Werke als poetisch, vergänglich,
tiefgründig und philosophisch bis hin zu beunruhigend und bizarr.
„Es ist für mich wie ein Statement“, sagte Thomas Zipp zur
Präsentation seines „Head Office“. Auf dem ehemaligen Tennisplatz
des Anwesens hatte er ein russisches Militärzelt aufgestellt. Im
Inneren des Zeltes hatte er eine Büste von Charles Darwin, eine
Trommel, Arbeitsoveralls und Masken an einem Kleiderständer,
Gummistiefel und viele weitere Details positioniert. „Es gibt keinen
Anführer“ ist eine These zu seinem Werk.
Neben Gelatineprints oder Malereien mit Ölkreide oder Kohle auf
Transparentpapier sind viele Installationen zu entdecken. Die in
Tallin geborene Kris Lemsalu hat ihr Werk „Angels gone missing“
betitelt. Zu sehen sind Hemden und Hosen, die in besonderer Weise von
der Decke hängen. Daraus ragen Skelettknochen von Händen heraus.
Für jeden Raum hat sich das passende Kunstobjekt gefunden und
verbindet diese zum Teil.So hat Mary-Audrey Ramirez im Treppenhaus
einen sechs Meter hohen Stapel aus Kissen, mit zwölf selbst genähten
Stofftieren dazwischen, in Szene gesetzt. Ganz oben auf sitzt ein
Nacktmulch. Gegenüber in der Wandnische sitzt ein weiterer
Nacktmulch, so als würden sie sich gegenseitig betrachten.
Der aus Paris stammende Künstler Neil Beloufa hat im ehemaligen
Schwimmbad eine Konstruktion aus Aluminiumstäben und Plexiglas
geschaffen. Im unteren Bereich hat er einen Spiegel angebracht. Hierin
können verschiedene Projektionen betrachtet werden. Auch die digitale
Welt spielt eine Rolle in der Ausstellung. Der britische Künstler Ed
Atkins zeigt eine tiefgründige Videoinstallation mit dem Namen
„Hisser“. Sein Avatar scheint einerseits menschlich, andererseits
jedoch auch unwirklich beziehungsweise künstlich. Mit verschiedenen
Videosequenzen erzählt er die Geschichte eines Mannes, der im Bett
liegt und plötzlich in ein weißes Loch fällt.
Bei Betreten des Raumes in dem Björn Braun sein Werk geschaffen hat,
entsteht zuerst der Eindruck, dass er das Fenster mit Ziegeln
zugemauert hat. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass es
sich um eine Masse aus Sonnenblumenkernen, Haferflocken und weiteren
Zutaten handelt. Dieses Werk ist vergänglich, denn hieran können
sich die Vögel, die in der Gegend heimisch sind, sich gütlich tun.
Der Eintritt zur Ausstellung kostet 10 Euro.
www.haus-moedrath.de
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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