Hambacher Forst
32.000 Unterschriften für den Erhalt des Waldes
Kerpen - Antje Grothus hatte im Oktober letzten Jahres eine Petition zum
Erhalt des Hambacher Forstes initiiert. Es kamen bereits mehr als
32.000 Unterschriften zusammen. Gemeinsam mit der Initiative „Buirer
für Buir“ übergab sie die Unterschriftenliste in Form eines
USB-Sticks an Umweltminister Remmel.
(ps). Im Türnicher Schlosspark wurde die Petition, die Antje
Grothus ins Leben gerufen hatte, an Johannes Remmel übergeben,
Minister für Umwelt- und Klimaschutz des Landes NRW. Der Minister
erhielt jedoch keine Papierliste, sondern die Scheibe einer im
Hambacher Forst gerodeten Winterlinde. Darin war der USB-Stick mit
32.179 Unterschriften platziert.
Grothus und die Initiative „Buirer für Buir“ stellen klare
Forderungen, um das letzte Areal des Hambacher Forstes zu retten.
Dabei geht es um den sofortigen Rodungsstopp westlich der alten
Autobahntrasse. „Helfen sie mit, die Abbaugrenze für den Tagebau
zurückzunehmen und die alte Autobahn A4 zur roten Linie werden zu
lassen“, richtete Grothus ihren Appell an den Minister. Außerdem
solle der Hambacher Wald als Natura2000-Gebiet an die Europäische
Union gemeldet werden.
Eine Lösung zwischen Naturschutz und den wirtschaftlichen Interessen
des RWE-Konzerns könne auch zu einem sozialen Frieden in der Region
führen, was den Anwohnern der Region sehr am Herzen läge.
„Wenn ich nicht in der Funktion wäre, in der ich jetzt hier bin,
wäre ich wahrscheinlich auf ihrer Seite“, meinte Remmel. Dann
würde er auch Unterschriften sammeln. In seiner Position als Minister
müsse er sich jedoch an die Planfeststellungen und rechtlich bindende
Entscheidungen halten. Er sei der festen Überzeugung, dass über die
Fragen, auch die zum Hambacher Forst und der roten Linie, nicht am
Hambacher Forst, sondern in Berlin entschieden würden. Es sei nötig,
dass es eine bessere Verständigung zwischen allen Beteiligten gebe.
Nur so könne auch am Hambacher Forst etwas bewirkt werden.
Politische Auseinandersetzungen über die Strategien seien für ihn
kein Problem, rechtlich könne er jedoch nichts tun. Er habe aber den
Eindruck, dass RWE seine Trümpfe zurückhalte, um sie später
auszuspielen. „Das finde ich eine verwerfliche Strategie“, machte
Remmel deutlich.
Die Übergabe des Datenträgers hatte im Park von Schloss Türnich
stattgefunden, das schwere Schäden durch bergbaubedingte
Grundwasserabsenkungen erlitten hat.
Antje Grothus ist eine der Sprecherinnen der tagebaukritischen
Initiative Buirer für Buir. Die Petition zum Erhalt des Hambacher
Forstes ist eine Privatinitiative von Antje Grothus. Über die Website
www.buirerfuerbuir.de kann sie weiter unterzeichnet werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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