Marodes Hochhaus
Abrisspläne werden jetzt konkret

Nach 14 Jahren Leerstand ist das Hochhaus jetzt nur noch in einem absolut katastrophalen Zustand. | Foto: Zingsheim
  • Nach 14 Jahren Leerstand ist das Hochhaus jetzt nur noch in einem absolut katastrophalen Zustand.
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Kerpen - Nach 14 Jahren des Leerstands werden die Abbruchpläne für das
marode Hochhaus in der Maastrichter Straße jetzt konkret. Das Land
gewährt einen Zuschuss zu den Abrisskosten.

Von Georg Zingsheim

Kerpen. Das weiße Schild auf dem Parkplatz sieht aus, als
wäre es gerade frisch aufgestellt worden. „Dieser Parkplatz ist ab
Montag, dem 10.03.2003, 06.00 Uhr beschlagnahmt. Ab dem 10.03.2003
dürfen hier keine Fahrzeuge mehr abgestellt werden.“ Seit 14 Jahren
steht das Hochhaus an der Maastrichter Straße 5-7 leer und ist
seitdem immer weiter verfallen. Aber jetzt zeichnet sich eine Lösung
ab - die Stadt erhält rund 2,23 Millionen Euro Fördergelder vom
Land. Damit will die Kolpingstadt Kerpen unter anderem den Abriss der
beiden neunstöckigen Häuser bezahlen, denn inzwischen gehören die
rund 150 Wohnungen der Stadt Kerpen. Die Stadtverwaltung hatte seit
2012 eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt, die Wohnungen in diskreten
Verhandlungen für geringe Summen aufzukaufen. Dies war die
Voraussetzung, um den Beschluss zum Abriss herbeizuführen.
„Mit Unterstützung des Landes kann die Kolpingstadt Kerpen endlich
die seit Jahren leer stehende Immobilie abreißen und damit einen
ersten Schritt zur Aufwertung des Quartiers an der Maastrichter
Straße einleiten“, sagt Bürgermeister Dieter Spürck. Er will die
erforderlichen Schritte veranlassen, um den Abriss möglichst noch in
diesem Jahr in Angriff nehmen zu können.
Das leerstehende Objekt, in dem vor 14 Jahren rund 200 Menschen gelebt
haben, ist seit der von der Stadtverwaltung 2003 veranlassten
Zwangsräumung völlig verfallen. Platten der Fassadenverkleidung sind
großflächig abgefallen, und in den oberen Stockwerken stehen Fenster
sperrangelweit offen, obwohl die Eingänge zugemauert wurden. Mehrere
Brände haben weitere Schäden angerichtet. Die Hauseingänge sind von
Sträuchern zugewuchert.
Innerhalb von vier Wochen mussten die Bewohner 2003 ihre Wohnungen
verlassen; wer keine neue Wohnung fand, musste in von der Stadt Kerpen
bereit gestellte Container ziehen. Die Stadt Kerpen wollte damals
nicht mehr die Verantwortung für die Sicherheit der Wohnungen
übernehmen, denn fehlender Brandschutz, Müll in Fluren,
herabhängende Stromkabel und weitere Sicherheitsmängel hätten im
Brandfall zur Katastrophe geführt, lautete die Einschätzung der
Feuerwehr. Eine funktionierende Hausverwaltung gab es damals schon
längst nicht mehr.
Erst nach Jahren des Leerstands und des Zuschauens ist die Stadt aktiv
geworden und hat das ISEK - Integriertes Städtebauliches
Entwicklungskonzept - „Maastrichter Straße“ erarbeitet, das eine
Aufwertung des Wohngebiets und angrenzender Wohnquartiere vorsieht.
Kernstück ist der Abriss der Schrottimmobilie. Dafür bewilligt das
Land 2,23 Millionen Euro aus dem Programm „Soziale Stadt“. Das
Projektgebiet des ISEK umfasst nicht nur den Bereich um die
Maastrichter Straße, sondern auch die angrenzenden Quartiere zwischen
Philipp-Schneider-Straße, Sindorfer Straße und Alte Landstraße.
Für die konkrete Umsetzung des Programms werden die Bürger mit in
die Planungen einbezogen. Sie sollen mitbestimmen, wie sich das
Quartier künftig entwickeln soll. Dafür hatte es im letzten Jahr
bereits zwei Bürgerversammlungen gegeben.

- Georg Zingsheim

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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