Gedenkfeier
An die grausamen Geschehnisse erinnert

Viele Bürger nahmen an der Gedenkfeier für die Opfer der Pogromnacht am Mahnmal an der Alten Landstraße in Kerpen teil. | Foto: Schweitzer
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Kerpen - (ps) Am Mahnmal an der Alten Landstraße in Kerpen gedachten viele
Bürger der Opfer der Pogromnacht vor 80 Jahren.

Zahlreiche Bürger hatten sich zu einer Gedenkfeier für die Opfer der
Pogromnacht am Mahnmal an der Alten Landstraße in Kerpen versammelt.
„Was damals geschah und dass es in unserem Land, in unserer Stadt
geschehen konnte, das erfüllt uns bis heute mit Scham und mit
Trauer“, sagte Bürgermeister Dieter Spürck. Er erinnerte an die
gewaltsamen und todbringenden Geschehnisse der Pogromnacht im Jahr
1938.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde von der Naziführung
der Befehl erteilt, Synagogen in Brand zu setzen und Geschäfte und
Wohnungen zu zerstören. Mehrere Tausend Juden wurden bereits in
dieser Nacht festgenommen und in Konzentrationslager abtransportiert.
Auch wenn seit der Pogromnacht 80 Jahre vergangen seien, so habe der
Antisemitismus in der letzten Zeit wieder zugenommen, sagte Spürck.
Er machte dies unter anderem an Beispielen wie der Echo-Verleihung
oder den öffentlichen Angriffen auf Jüdinnen und Juden deutlich. Er
bat die Bürger die Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten zu
lassen und sich dem Antisemitismus entgegen zu stellen, sodass
Deutschland nicht zum „Gauland“ werde.

21 Schüler der Sindorfer Willy-Brandt-Gesamtschule hatten ein
Konzentrationslager besucht und ihre Eindrücke dazu aufgeschrieben.
Drei Schüler trugen ihre Gedanken vor. Die Fotos der Häftlinge
zeigen Gesichter ohne Hoffnung und Lebensfreude, sie drücken nur das
Warten auf den Tod aus, lautete die Empfindung einer Schülerin.

Die Schüler der Europaschule Kerpen trugen das Gedicht „Der
Kamin“ vor und machten ebenfalls deutlich, dass der Antisemitismus
in Deutschland wieder stärker wird. Sie machten auf
Podiumsdiskussionen oder auf Einrichtungen wie die „Kreuzberger
Initiative“ gegen Antisemitismus aufmerksam, um der
Judenfeindlichkeit entgegenzuwirken.

In einem besonderen Projekt wird aktuell die Chronik des aus Kerpen
stammenden Juden Charles Schwarz übersetzt. Unter der Leitung von
Antje Lehmhus untermalte das Vokal-Ensemble „TaktVoll“ die
Gedenkfeier mit musikalischen Beiträgen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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