Frauenfrühstück
Bei Musik und Essen ins Gespräch kommen
Kerpen - Essen, Singen und gute Gespräche: Das internationale
Frauenfrühstück in der Jahnhalle, zu dem die Kerpener
Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Lux aus Anlass des
Weltfrauentages einlädt, ist eine liebgewonnene Tradition. Auch
diesmal waren viele Stammgäste dabei, aber auch viele Besucherinnen,
die zum ersten Mal teilnahmen.
Kerpen (mar). „Meine Mutter war schon zweimal hier und
schwärmte von der schönen Atmosphäre, deshalb bin ich diesmal auch
mitgekommen“, erzählte Emine Pagur. Gemeinsam mit ihrer Mutter und
deren Nachbarin sind die aus der Türkei stammenden Frauen schnell ins
Gespräch mit ihren Tischnachbarinnen Erna Klemm und Marlene Leuning
gekommen. Die schwärmen für die türkischen Gerichte, die es neben
syrischen, marokkanischen, russischen und natürlich auch deutschen am
Buffet gab. „Leider waren die exotischen Sachen viel zu schnell
weg“, lachte Klemm.
Um die 170 Frauen sind der Einladung zum Frühstück gefolgt. Neben
vielen Privatpersonen deutscher wie syrischer, marokkanischer,
türkischer oder russischer Herkunft waren auch Frauen aus der
Stadtpolitik dabei, so auch Natascha Salomon-Mücke, stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der Grünen, die sich in der Flüchtlingshilfe
engagiert „und Stammgast“ beim Kerpener Frauenfrühstück ist,
oder Cornelia Ellerhold, Beisitzerin im Fraktionsvorstand der SPD.
Aber auch viele Vereinsdamen etwa vom Netzwerk 55plus, der
Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs, Lesepatinnen, vom Mütterverein,
der katholischen Frauengemeinschaft oder Kerpener Unternehmerinnen
genossen das leckere Buffet, die tolle Unterhaltung vom Frauenjazzchor
SwingWings unter der Leitung von Bianka Kerres, begleitet von Hans
Fücker und vor allem: interessante Gespräche.
Azita Blumenstein, Migrationsberaterin bei der AWO ist mit der Syrerin
Saly Brian ins Gespräch gekommen. Die Bauingenieurin lebt mit ihrem
Mann seit eineinhalb Jahren in Deutschland und besucht momentan einen
Integrationskursus. Die junge Frau schwärmte von der Gastfreundschaft
und Hilfsbereitschaft, die sie hier immer erlebe.
Elisabeth Lux freute sich, dass so viele verschiedene Nationalitäten
bei dem Frühstück zusammenkämen. „Zu Beginn stand die Idee,
Frauen unterschiedlicher Herkunft oder sozialer Schichten
zusammenzubringen, die sich untereinander solidarisieren können.“
Zum Beispiel, wenn sie unter häuslicher Gewalt zu leiden hätten.
Zwar hätte sich nach dem Gewaltschutzgesetz von 2002 die Situation
vieler Frauen verbessert, aber die Realität sehe nach wie vor so aus,
„dass jede dritte bis vierte Frau im Verlauf ihres Lebens Opfer von
Gewalt wird“, so Lux. Diese Zahl gelte deutschlandweit, aber eben
auch in Kerpen. Aber auch Themen wie Vereinbarkeit von Familie und
Beruf oder der Wiedereinstieg nach der Kinderpause seien nach wie vor
aktuell.
Für das nächste Frauenfrühstück kündigten viele der
ausländischen Frauen an, bei dem Unterhaltungsprogramm mitwirken zu
wollen und nicht nur Speisen aus ihren Heimatländern mitzubringen,
sondern auch Lieder und Tänze darbieten zu wollen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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