Missbrauch in der Kirche
Beschuldigter Priester war auch in Kerpen tätig
Kerpen - (zi) Ein des sexuellen Missbrauchs an einem Kind beschuldigter
katholischer Priester war auch in Kerpen tätig.
Ein katholischer Priester, der von 2013 bis 2016 als Pfarrvikar in
mehreren Kerpener Pfarreien tätig war, hat sich kürzlich das Leben
genommen. Der Pfarrer war inzwischen in Neunkirchen-Seelscheid als
Subsidiar im Einsatz und war am 16. Februar von seinen Aufgaben
entbunden worden, nachdem bekannt geworden war, dass der Mann in den
1990-er Jahren schweren sexuellen Missbrauch an einem Jungen begangen
haben soll. Das Erzbistum Köln untersagte dem Priester daraufhin die
weitere Ausübung des kirchlichen Dienstes und den Kontakt zu Kindern
und Jugendlichen.
Am Wochenende erfuhren die Gläubigen in den Kerpener Gemeinden in den
Gottesdiensten, dass der Mann vom 1. November 2013 bis zum 14. August
2016 in den Gemeinden St. Rochus Türnich, St. Martinus Kerpen, St.
Quirinus Mödrath, St. Joseph Brüggen und St. Michael Buir als
Pfarrvikar eingesetzt war. Die Pfarrer verlasen eine Erklärung des
Erzbistums Köln von den Kanzeln.
Sexueller Missbrauch sei ein Verbrechen, dessen Folgen die Betroffenen
oft ein Leben lang beeinträchtige, hieß es. „Die Klärung von
Verdachtsfällen und die konsequente Aufarbeitung von Fällen
sexuellen Missbrauchs ist deshalb ein wichtiges und zentrales Anliegen
des Erzbistums Köln“, steht in der Erklärung. Auch wenn der
beschuldigte Pfarrer inzwischen verstorben sei, wolle das Erzbistum
dem Fall weiter nachgehen und „ihn vollumfänglich aufklären“.
Sollte es weitere Betroffene oder Zeugen geben, so werden diese
gebeten, sich an die Stabsstelle Intervention des Erzbistums Köln zu
wenden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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