Realschule Kerpen
Blaue Linien und rote Punkte weisen den Weg
Kerpen-Sindorf - Viele Jahre war es besonders für die neuen Schüler der Realschule
in Sindorf schwierig sich in dem Schulgebäude, in dem auch die
Gesamtschule untergebracht ist, zurecht zu finden. Die Wände in den
Fluren des Schulzentrums Horrem/Sindorf wurden jetzt mit
Unterstützung von Künstler Martin Hanker so gestaltet, dass es den
Kindern leichter fällt, ihren Klassenraum oder das Sekretariat zu
finden.
(ps). Das Gebäude, in dem die Willy-Brandt-Gesamtschule und die
Realschule der Stadt Kerpen untergebracht sind, erwies sich besonders
für neue Schüler oft als ein unübersichtliches Labyrinth. Bisher
gab es keine Kennzeichnungen in den Fluren und Gängen. Mit einem
Projekt, das insbesondere von Lehrerin Bettina Henke gefördert wurde,
sollte sich die Situation ändern.
Ein kleiner Festakt bot die Möglichkeit, die Neugestaltung der Wände
und Türen in der Realschule in Augenschein zu nehmen. „Ich bin am
Anfang mit einem Lageplan durch die Schule gezogen“, verriet
Schulleiterin Sabine Salmen den Gästen. Es sei auch schon so manche
Träne geflossen, wenn ein Schüler seinen Klassenraum nicht finden
konnte. Vor drei Jahren trat Bettina Henke an den Künstler Martin
Hanker heran und bat ihn, das Projekt zu unterstützen. Ihm waren die
Begebenheiten in dem Schulgebäude ebenfalls bekannt, da er vor
einigen Jahren selbst dort unterrichtete.
„Es wird ein Kampf mit den Betonkonstruktionen“, war Hanker sofort
klar. Gemeinsam mit allen Beteiligten wurden verschiedene Aspekte, die
für die Gestaltung wichtig erschienen, durchdacht. Auch Themen wie
Wahrnehmung flossen ein. Es war wichtig, dass die Farben und Motive
keine Reizüberflutung für die Schüler darstellen. „Ich dachte
über Schmetterlinge nach“, sagte Hanker. Da dieses Motiv zu
kindlich erschien, einigte man sich auf die „blauen Bänder“ und
rote Punkte.
Die wellenartigen blauen Linien auf den Wänden grenzen den Bereich
der Realschule von der Gesamtschule ab. Die roten Punkte verstärken
zudem die Orientierung. Gelbe und grüne Farbakzente sowie
Papierkraniche unterstreichen diese Orientierungshilfe. „Wenn man
den roten Punkten folgt, findet man ganz leicht das Sekretariat“,
sagte Salmen. Da sich einige Unterrichtsräume auch in den Bereichen
der Gesamtschule befinden, haben die Schüler in den Projektwochen die
Türen mit Street Art gekennzeichnet.
Die Kosten betrugen 25.000 Euro. Finanziert wurde dieses Projekt durch
die Schule selbst. So haben die Schüler der fünften und sechsten
Klassen einen besonders großen Beitrag geleistet. Durch
Sponsorenläufe wurden Gelder eingenommen und ein Teil davon wurde in
das Vorhaben investiert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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