Stadtökologie
Blütenpracht für Insekten
Kerpen - (ps) Die Kolpingstadt Kerpen und der BUND haben es sich mit der
Kampagne „Kerpen blüht auf“ zur Aufgabe gemacht, neue natürliche
Lebensräume für Insekten zu schaffen. Erste Grünflächen wurden
dazu bereits mit Blumenzwiebeln bepflanzt. In Zukunft sollen
Hinweisschilder über das Projekt informieren. Führungen und
Vorträge sollen die Bürger für das Thema sensibilisieren, sodass
sie die Gestaltung der eigenen Gärten überdenken.
„Wir wissen viel, aber wir müssen jetzt auch handeln“, sagte
Jutta Schnütgen-Weber. Die Sprecherin der BUND-Ortsgruppe Kerpen
blickte dabei auf die Forschungen über den Rückgang der
Insektenvielfalt und den nötigen Handlungsbedarf.
Die Kolpingstadt Kerpen hat in Kooperation mit dem BUND das Projekt
„Kerpen blüht auf“ ins Leben gerufen. Die Schaffung von
Naturerwartungsland auf städtischen Grünanlagen ist das Ziel der
Maßnahmen in den einzelnen Ortsteilen. Langfristig sollen so neue
Lebenswelten für Insekten geschaffen und das Überleben der
Artenvielfalt gesichert werden. Die ersten Pflanzungen fanden bereits
auf dem Grünstreifen Stiftsstraße und Ecke Brüsseler Straße statt.
Hier wurden in einer geschwungenen Linie 9.000 Zwiebeln von Narzissen,
Tulpen, Waldhyazinthen, Gladiolen und Lauch gesetzt. An beiden Seiten
des bepflanzten Bandes wurde zudem die Grasnarbe aufgefräst. Wenn das
Wetter es zulässt, werden auf diesen Streifen Sommerblumen und
Kräuter aus heimischem Saatgut ausgesät.
„Die Mitarbeiter vom Bauhof sind total motiviert“, so Ingrid
Nelsen vom Amt für Abfallwirtschaft und Grün über die neue Aufgabe.
Die Bereiche Alte Landstraße, zwischen Fußgängerbrücke und
Albert-Schweitzer-Straße, Brahmsstraße, der Bereich zwischen
Brüsseler Straße und Auf dem Bauer, die kleine Rasenfläche an der
Antwerpener Straße, so wie die kleine Fläche am Buschkauler Weg in
Balkhausen werden aktuell für die Aussaat vorbereitet. Die
Beteiligten hoffen auch auf die Akzeptanz der Bürger.
„Da man bekanntlich nur das schützt, was man kennt, ist ein
weiterer Teil der Kampagne „Kerpen blüht auf“ der Information der
Bürgerinnen und Bürger gewidmet“, so Bürgermeister Dieter
Spürck. In Kürze werden Informationstafeln an den Grünflächen
aufgestellt, die über die Maßnahme informieren. Die Schilder werden
außerdem mit einem QR-Code versehen sein, der auf die städtische
Website verweist. Hier erhalten die Interessierten weiterführende
Informationen.
Zukünftig plant der BUND auch Führungen und Vortragsveranstaltungen
zum Thema städtischer Naturraum. Die Naturschützer erhoffen sich
damit das Interesse der Bürger zu wecken, sodass die die neue
ökologische Sicht der Grüngestaltung in den eigenen Gärten
umsetzen. Die Stiftung Umwelt und Entwicklung in NRW unterstützt das
Projekt mit Fördergeldern. So konnte die Maßnahme bereits auf zwei
Jahre angelegt werden und soll langfristig fortgeführt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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