Hochhaus verschwindet
Bündel von Maßnahmen für Kerpen-Nord geplant

Etliche Bürger kamen zur „Abrissparty“ an der Maastrichter Straße, um zu erfahren, welche Maßnahmen in ihrem Viertel vorgesehen sind. | Foto: Zingsheim
  • Etliche Bürger kamen zur „Abrissparty“ an der Maastrichter Straße, um zu erfahren, welche Maßnahmen in ihrem Viertel vorgesehen sind.
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Kerpen - (zi) Die Kolpingstadt erhält mehr als 20 Millionen Euro vom Land, um
das dicht bebaute Viertel Kerpen-Nord zu sanieren.

Plätze im Schatten waren gefragt. Bei sommerlicher Hitze hatte die
Stadt Kerpen zur „Abrissparty“ in die Maastrichter Straße
eingeladen. Anlass war der bevorstehende Abbruch des maroden
Hochhauses, der Startschuss sein soll für ein Bündel von
städtebaulichen Maßnahmen, die das nach den Straßennamen
„Europaviertel“ getaufte Quartier in Kerpen-Nord nicht nur
aufwerten sollen, sondern nachhaltig verändern.

Rund 100 Anwohner waren erschienen und hörten aus dem Mund von
Bürgermeister Dieter Spürck, was in den nächsten Jahren in dem sehr
dicht besiedelten Wohnviertel ansteht. Zunächst soll das seit 2003
leerstehende Hochhaus verschwinden. Der Abbruch soll Mitte Juli
beginnen und von der zum Neffelbach gelegenen Seite in Angriff
genommen werden. Über die rückwärtige Seite soll auch der Schutt
abgefahren werden. „Das Gebäude wird 2019 endgültig
verschwinden“, sagte Spürck und erntete Applaus.

Tatsächlich ist dies aber nur der Startschuss für weitere
Maßnahmen: So soll auf der Fläche jenseits der Lothringer Straße
das Gymnasium neugebaut werden, und auch das Jahnstadion soll im
gleichen Atemzug verlegt werden. Ein Hof- und Fassadenprogramm soll
Beratung und Zuschüsse für Investitionen in privat genutzte Gebäude
bieten. Auch kleinere Dinge stehen auf dem Aufgabenzettel, etwa ein
Buswartehäuschen am Nordring oder die Aufwertung des Spielplatzes an
der Genter Straße.

Für das „ISEC“-Programm, das in Kerpen-Nord zum Tragen kommt,
erhält die Kolpingstadt über 20 Millionen Euro vom Land, wie
Baudezernent Joachim Schwister erläuterte. So soll auf dem
Grundstück des maroden Hochhauses ein eingeschossiges
Begegnungszentrum mit Atrium gebaut werden. „Dort gibt es ein Café,
wo man sich auf ein Tässchen Kaffee oder Tee treffen kann“, meinte
Schwister. Auch der anliegende Spielpatz neben dem Hochhaus werde
vergrößert und verschönert. Der hinter dem Grundstück verlaufende
Neffelbach wird vom Erftverband renaturiert und soll dann statt des
kanalisierten Bachlaufs eine „mäandrierende“ Form erhalten. Er
soll sich also wieder schlängeln, wie ein naturbelassener Wasserlauf.

Schwister forderte die Bürger auf, sich stärker in den
Planungsprozess einzubringen und Vorschläge zu machen. Er stellte
jedoch auch klar, dass die Umsetzung aller vorgesehenen Maßnahmen bis
zum Jahr 2025 dauern wird. Als unmittelbare Ansprechpartner stehen
zwei Quartiersmanager und ein Quartiersarchitekt zur Verfügung, die
ab Mitte Juli in ihrem Büro am Nordring 52 erreichbar sind.

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RAG - Redaktion

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