Strukturwandel
Bürger sollen beteiligt werden

Während Manheim-alt inzwischen bis auf wenige Häuser und die Pfarrkirche abegrissen ist, soll das wenige Kilometer entfernte Morschenich jetzt „Ort der Zukunft“ werden. | Foto: Zingsheim
  • Während Manheim-alt inzwischen bis auf wenige Häuser und die Pfarrkirche abegrissen ist, soll das wenige Kilometer entfernte Morschenich jetzt „Ort der Zukunft“ werden.
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Kerpen/Merzenich - (red) Für das bereits weitgehend umgesiedelte Morschenich und den
Hambacher Restwald soll es eine Perspektive geben. Die beiden Kommunen
setzen auf Bürgerbeteiligung über ein Internetportal.

Seit den Beschlüssen der Kohlekommission ist klar, dass
Morschenich-Alt - in der Nachbarschaft zu Kerpen-Buir - und der
Hambacher Wald nicht dem Tagebau weichen müssen. Mit einem
„Regionalen Open Government Labor“ sollen Bürger in weitere
Planungen einbezogen werden. „Zukunft kann nur mit den Menschen
gestaltet werden. Bürgerbeteiligung fördert Ideen, Tatkraft,
Vertrauen und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, formulierte Kerpens
Bürgermeister Dieter Spürck.

Merzenich und Kerpen starten mit dem „Feldlabor Morschenich“ und
der „Grünen Linie“. In einer Umfrage sowie Abstimmung über ein
Beteiligungsportal des Landes Nordrhein-Westfalen sollen die Bürger
Merzenichs zu architektonischen Entwürfen für eine alte Hofanlage
zum Mitmachen bei der Gestaltung des „Ortes der Zukunft“ animiert
werden. Dazu hat Merzenich Studierende des Fachbereichs Architektur
der TU Darmstadt eingeladen, mit ihr die Zukunft zu planen. Die
Masterarbeiten im letzten Wintersemester beschäftigten sich daher mit
den architektonischen Rahmenbedingungen der Ansiedlung eines
„Feldlabors“ in einer Hofanlage in Morschenich-Alt. Mit im Boot
ist das Forschungszentrum Jülich. Mit der Aufgabe für die
Studierenden werde ein erster wichtiger Zukunftsbaustein für den
Erhalt des Dorfes und einen erfolgreichen Strukturwandel gelegt.

„Merzenich hat als eine von bundesweit neun Kommunen am Projekt
‚Modellkommune Open Government‘ des Bundes in zweijähriger
Zusammenarbeit den Grundstein für gute Bürgerbeteiligung gelegt“,
sagte Bürgermeister Georg Gelhausen. Daher wolle man darauf aufbauend
vor allem die Bürgerinnen und Bürger aus Kerpen und Merzenich
einladen, über das Online-Beteiligungsportal ihren Favoriten aus den
architektonischen Entwürfen zu wählen. Über die Plattform kann
digital abgestimmt werden, es ist aber auch ein Besuch der Ausstellung
mit allen Entwürfen im Bürgersaal der Gemeinde Merzenich möglich.
Die Abstimmung läuft über das Portal der Gemeinde Merzenich bis zum
30. April.

Zum anderen möchte sich die Stadt Kerpen mit einer Umfrage zum Thema
Waldvernetzung „Grüne Linie“ an dem Prozess beteiligen. „Sowohl
der Gedanke des ‚Orts der Zukunft‘ als auch der Hambacher Wald
verbinden die beiden Kommunen“, erklären Kerpen und Merzenich in
einer gemeinsamen Presseerklärung.

„Ich freue mich sehr, dass wir unser Portal „Beteiligung.NRW“ in
Merzenich und Kerpen pilotieren können. Hierdurch erhalten wir
wertvolle Hinweise für den Aufbau des zentralen
Bürgerbeteiligungsportals“, erklärte Professor Andreas
Meyer-Falcke, Chief Information Officer des Landes
Nordrhein-Westfalen. Geplant sei, das Portal ‚Beteiligung.NRW‘ ab
Mitte des Jahres allen Landesbehörden und Kommunen zur Verfügung zu
stellen, um Bürgern die Teilnahme an Beteiligungsverfahren zu
erleichtern.

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RAG - Redaktion

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