Tagebau Hambach
Buirer wollen Tagebau schon 2020 stoppen

Die Initiative Buirer für Buir  will den Tagebau Hambach an der Trasse der alten Autobahn 4 stoppen. | Foto: Zingsheim
  • Die Initiative Buirer für Buir  will den Tagebau Hambach an der Trasse der alten Autobahn 4 stoppen.
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Kerpen-Buir - Die Initiative Buirer für Buir versucht seit Jahren, die
Auswirkungen des Tagebaus Hambach in dem Kerpener Stadtteil
abzumildern. Der neueste Vorschlag: Der Energiekonzern RWE soll den
genehmigten Tagebau verkleinern.

„Es ist Zeit, eine Rote Linie zu ziehen“, meint Antje Grothus von
der Initiative Buirer für Buir. Die Initiative schlägt vor, den
Tagebau Hambach an der alten Autobahn 4 zu stoppen und die weitere
Rodung des einzigartigen Hambacher Forstes für „eine Denkpause“
für ein Jahr einzustellen. Denn kaum ein Dorf, das nicht abgebaggert
wird, ist von den Auswirkungen des Tagebaus so betroffen wie der
Kerpener Stadtteil. Die Abbaukante des bis zu 450 Meter tiefen
Tagebaus soll bis ungefähr 200 Meter an den Ortsrand reichen.
Dazwischen liegen die Bahnstrecke Köln-Aachen, die verlegte
Hambach-Bahn und die neugebaute Autobahn 4.
Die Initiative Buirer für Buir hat in dieser Woche eine Projektskizze
„A4alt_Rote Linie“ vorgestellt. Der Stopp des Tagebaus an der
früheren und bereits weitgehend zurückgebauten Autobahntrasse
brächte aus Sicht der Initiative nicht nur Vorteile für Buir. Eine
Begrenzung des Tagebaus an der alten Autobahn würde bedeuten, dass
die Kohleförderung 2020 eingestellt wird. Es sei fraglich, ob RWE
noch bis 2045 Kohle abbauen könne, wie es genehmigt sei, äußerte
Andreas Büttgen, Vorsitzender der Buirer für Buir. Auch hinsichtlich
der internationalen Klimaschutzziele ergebe sich eine Anpassung der 40
Jahre alten Abbaupläne. „Wir gehen davon aus, dass es bei RWE
Spielräume gibt“, so Büttgen.
Die Vorschläge der Buirer Kohlegegner sehen unter anderem vor, den
noch bestehenden Restwald von RWE zurückzukaufen und zu erhalten.
Würde aus dem Tagebauloch wie vorgesehen bis 2080 ein gigantischer
Restsee entstehen, könnten hier in mehreren Weilern am Seeufer
verschiedene Projekte entwickelt werden mit Bereichen für Gewerbe,
Erholung, Kunst und Kultur. Nicht zuletzt würden sich für Buir neue
Perspektiven zur Entwicklung ergeben und die Verlegung der Manheimer
Kartbahn würde sich erübrigen. Die Pläne haben die Buirer für Buir
bereits Kerpens Bürgermeister Dieter Spürck und Baudezernent Joachim
Schwister vorgestellt.
Die Projektskizze kann unter www.buirerfurbuir.de angesehen werden.

- Georg Zingsheim

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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