Braunkohle-Protest
Demonstranten wollen „Rote Linie“ ziehen
In diesen Tagen versammeln sich im Rheinischen Braunkohlenrevier
Gegner des Kohleabbaus zum Protest. In Erkelenz findet das
„Klimacamp“ statt, zu dem bis zu 6.000 Besucher erwartet werden,
in Kerpen-Manheim-alt hat die BUND-Jugend zum „Camp for future“
eingeladen.
Region/Kerpen (zi). Fünf Tage lang soll es im Camp der
BUND-Jugend in Manheim-alt Workshops, eine Podiumsdiskussion, Konzerte
und Poetry Slam geben, wie Lea Dehning mitteilte. Sie arbeitet in der
Bundesgeschäftsstelle des BUND in Berlin und hat das Camp auf einer
frisch gemähten Streuobstwiese am Rand von Manheim-alt gemeinsam mit
Malte Stocker organisiert. Am Freitag, 25. August, planen die Camper
eine Fahrrad-Demo rund um den Tagebau Hambach, der nur wenige Hundert
Meter von ihrem Zeltlager liegt. Start ist um 9.30 Uhr am Bahnhof in
Buir, um 10 Uhr ab dem Camp. Die Organisatoren rechnen mit 100 bis 150
Teilnehmern an ihrem Camp. „Von unserem Camp aus sind nur friedliche
Aktionen geplant“, erklärte Lea Dehning.
Weit mehr Teilnehmer werden zu der Protestaktion „Rote Linie gegen
Kohle“ erwartet, die am Samstag, 26. August, 12 bis 14 Uhr, auf der
alten Trasse der Autobahn 4 zwischen Parkplatz Manheimer Bürge und
BUND-Grundstück bei Manheim-alt stattfindet. Veranstalter sind der
BUND, die BUND-Jugend, Greenpeace, die Klima-Allianz für Deutschland
und der Naturschutzbund Deutschland. Sie wollen mit ihrem Protest eine
„Rote Linie“ gegen den weiteren Abbau von Braunkohle und die
Vernichtung des Hambacher Forstes ziehen. Anschließend soll es eine
Abschlusskundgebung und ein Straßenfest in Manheim-alt geben.
Während Aktivisten, die in Erkelenz ihre Zelte aufgeschlagen haben,
auch Aktionen des zivilen Ungehorsams angekündigt haben, zum Beispiel
die Blockade eines RWE-Kraftwerks, betont Dirk Jansen,
NRW-Geschäftsleiter des BUND, den friedlichen Protest. „Unser
breiter Widerstand gegen die Braunkohle ist auch nach G20 in Hamburg
legitim“, sagte Jansen bei einer Pressekonferenz bei Manheim-alt.
Unterdessen warnte RWE-Sprecher Lothar Lambertz vor den Gefahren, die
beim Betreten der Betriebsanlagen bestehen. Das Unternehmen, so
Lambertz, werde alles in seinen Möglichkeiten stehende unternehmen,
dass bei den Protesten niemand zu Schaden komme. Tagebaue wurde
deshalb rundum durch Erdwälle und Zäune umfriedet.
Die Polizei in Aachen, die für Einsätze im Rheinischen Revier
zuständig ist, zeigt sich gewappnet und hat sich für Einsätze
vorbereitet. Selbst während der Pressekonferenz des
Klima-Bündnisses, die auf einem BUND-Grundstück bei Manheim-alt
stattfand, flog ein Polizeihubschrauber zur Observation über das
Pressezelt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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