Aktionsgemeinschaft Kolpingstadt Kerpen
Ein Vollsortimenter ist noch nicht in Sicht
Kerpen - Die Aktionsgemeinschaft Kolpingstadt Kerpen (AGK) konnte auf der
Jahreshauptversammlung Joachim Schwister begrüßen, den technischen
Beigeordneten der Kolpingstadt Kerpen, und Ute Giesen von der
Wirtschaftsförderung. Das große Thema des Abends war die Entwicklung
des Handels im Stadtgebiet, besonders in Kerpen-City.
Das Einzelhandelskonzept der Stadt Kerpen wird derzeit
fortgeschrieben. Die Entwicklung des Einkaufszentrums in Langenich
gelte für die Bezirksregierung aufgrund von bestimmten Gesetzeslagen
als nicht akzeptabel, da dort Handel angesiedelt wurde, der in die
Innenstadt gehöre. Gleiches gelte für den Einkaufspark Sindorf-Süd.
Die vorhandenen Geschäfte genießen jedoch Bestandsschutz,
erläuterte Stadtsprecher Erhard Nimtz.
Die Bebauungspläne für Langenich und Sindorf-Süd müssen durch neue
ersetzt werden. „Wenn es dem Rat der Stadt Kerpen und der Verwaltung
nicht gelingt, nach den Vorgaben der Landesplanung das
Einzelhandelskonzept noch einmal zu überarbeiten, dann streichen wir
alle Fördermittel, die das Land NRW für Städtebauförderung oder
sonstige Förderungen bewilligt“, zitierte Schwister die
Bezirksregierung.
Es wurde inzwischen eine Unternehmungsberatung beauftragt, die ein
Gutachten für die Situation an den verschiedenen Standorten
analysieren soll. Der Gutachter rate unter anderem dazu die Standorte
Kerpen, Horrem und Sindorf mit einem bestimmten Handel zu stärken,
sodass die Hauptstraßen wieder belebt würden.
Seit einem Jahr wird bereits mit einem Investor und der Firma Rewe
nach Baugrundstücken für einen Vollsortimenter in der Kerpener
Innenstadt gesucht. Rewe zeigt sich interessiert daran, einen Markt
auf der Hahnenstraße zu errichten. Hier befinden sich auf
städtischem Grund zwei Immobilien, die abgerissen würden. So könnte
ein Markt mit 1600 Quadratmetern Fläche entstehen.
Es werden jedoch auch andere Grundstücke diskutiert. „Es gibt eine
Schrottimmobilie, die seit Jahren zerfällt, hinter der Struwwelpeter
Apotheke“, sagte AGK-Vorsitzender René Hövel. Die
Verkaufsverhandlungen mit dem Verwalter des Objektes sind gescheitert.
„Dieser Standort ist vom Tisch“, so der Vorsitzende der AGK. Rewe
stellt jedoch generell die Bedingung, dass mindestens 250 Parkplätze
vorhanden sein müssen. Der Investor plane jedoch auch mit
Tiefgaragenstellplätzen. Laut Schwister sind aktuell bereits 160
Stellplätze vorhanden. Bei den Planungen müssten viele
Gesichtspunkte bedacht werden.
„Wir glauben, dass die Entwicklung negativ ist. Man sollte trotz
aller Widrigkeiten nicht zu viel Zeit ins Land streichen lassen“, so
Hövel. Jeder Investor habe ein Zeitfenster für ein Projekt.
„Funktioniert es nicht in diesem Zeitfenster, zieht er weiter“,
kritisierte Hövel den langsamen Prozess.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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