Kerpener Ritterorden
Eine brave vierte Ritterin

Der Präsident des KC Schwarz-Gold Kerpen Hans-Toni Ravenstein überreichte den Ritterorden an Hildegard Diekhans. | Foto: Schweitzer
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Kerpen - Hildegard Diekhans wurde als 42. Mitglied in die Reihen der
Kerpener Ritterschaft aufgenommen. In einem festlichen Rahmen
würdigte der KC Schwarz-Gold-Kerpen ihr politisches und soziales
Engagement mit der Verleihung des Ritterordens.

Vor zahlreichen Gästen wurde Hildegard Diekhans im Kerpener Rathaus
als 42. Mitglied in den Ritterorden aufgenommen und ist damit die
vierte Frau in den Reihen der Ritter. Hans-Toni Ravenstein als
Präsident des KC Schwarz-Gold Kerpen verlieh ihr in dem festlichen
Rahmen den Ritterorden.
Friedrich Löhr als Vorjahresritter konnte die Laudatio aus
gesundheitlichen Gründen nicht selber halten. Marlies Sieburg hatte
es sich daher nicht nehmen lassen, die Rede Löhrs vorzutragen. Die
ehemalige Bürgermeisterin und SPD-Politikerin sah es mit einem
Zwinkern im Auge als Herausforderung an, die Laudatio eines
CDU-Politikers für eine CDU-Politikerin vorzulesen. Friedrich Löhr
hatte zuvor zahlreiche Mails an Diekhans geschrieben und um
Informationen gebeten. „Ich sollte ihm pikante Details aus meiner
Studienzeit erzählen“, schmunzelte Diekhans. „Ich war immer
brav“, habe sie ihm prompt geantwortet.
Für Sieburg war es eine besondere Freude die Laudatio zu halten, da
sie zeitgleich im Rathaus tätig waren. Diekhans war nicht nur im
Stadtrat vertreten, sondern von 2005 bis 2015 auch die erste
stellvertretende Bürgermeisterin. In diesem Amt hatte Diekhans die
Laudatio gehalten, als Sieburg den Ritterorden erhielt. „Ich möchte
den Satz von dir zitieren, der sicher immer noch gilt: Auch im wahren
Kampf hält der wahre Ritter sich an die Regel, dass er fair, mutig
und gerecht gegen jedermann sein soll. Mir hat dieser Appell damals
nach meiner gerade überstandenen Erkrankung gut gefallen, und nun
darf ich es sein, die die Laudatio von Friedrich vorlesen soll“,
sagte Sieburg.
Hildegard Diekhans wurde 1949 geboren. Die Familie zog später nach
Horrem und anschließend nach Sindorf. Nachdem sie den Abschluss der
Mädchen-Realschule Horrem gemeistert hatte, machte sie eine Lehre als
Bürogehilfin im Dufthaus 4711. Zu dieser Zeit erwachte auch das
Interesse an der Politik, und sie trat der Jungen Union bei. Nach dem
Studium der Sprachen Englisch und Spanisch bestand sie die
Dolmetscherprüfung. 1970 lernte sie Bernhard Diekhans auf einer
Silvesterfete kennen. Nach fünf Jahren ließen sich die beiden
trauen.
Nach der Kindererziehung wurde sie politisch wieder aktiver und wurde
Mitglied der CDU Sindorf. In seiner Ansprache würdigte auch
Bürgermeister Dieter Spürck ihre kommunalpolitische Arbeit. Diekhans
war jedoch nicht nur politisch sondern auch sozial besonders
engagiert. „Schon 1991 erkannte sie, dass es in Sindorf viele
ältere oder verletzte Menschen gab, die sich nicht mehr bekochen
konnten. Im Marienheim begann sie mit Freundinnen, den
Caritas-Mittagstisch ins Leben zu rufen“, las Sieburg vor. Diese
Einrichtung leitete sie bis 2005. Im Jahr 2007 nahm sie die Idee von
Marlies Zimmermann auf und gründete die Kerpener Tafel im Horremer
Kloster der Salvatorianerinnen. 2016 zog sie sich aus gesundheitlichen
Gründen zurück und übergab die Leitung an Manfred Pillen.
Umrahmt wurde die Veranstaltung von musikalischen Beiträgen der Big
Band der Willy-Brandt-Gesamtschule und des Mundart-Duo Op Kölsch, das
die Gäste mit Klassikern von Willi Ostermann zum Schunkeln brachten.

 

- Petra Schweitzer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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