UN-Preis für Schloss Tuernich
Einsatz für biologische Vielfalt gewürdigt

Der frühere Ministerpräsident Jürgen Rüttgers überreichte den Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt an die Familie der Grafen Hoensbroech. | Foto: Zingsheim
  • Der frühere Ministerpräsident Jürgen Rüttgers überreichte den Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt an die Familie der Grafen Hoensbroech.
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Kerpen-Türnich - (zi) Schloss Türnich hat eine Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade
Biologische Vielfalt erhalten. Der frühere NRW-Ministerpräsident
Jürgen Rüttgers hat den Ehrenpreis verliehen.

„Mein Vater war Imker. Das macht mich nervös, wenn ich sehe, wie
wenig Bienenvölker es noch gibt“, sagte Jürgen Rüttgers. Der
ehemalige Ministerpräsident und Bundesminister zeichnete die Familie
der Grafen Hoensbroech mit einem besonderen Ehrenpreis aus. Schloss
Türnich erhielt als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt eine
Auszeichnung, die Rüttgers als Botschafter der UN-Dekade bei einem
kleinen Festakt in der alten Rentei von Schloss Türnich überreichen
durfte. Mit dem Preis der Vereinten Nationen werden Projekte
gewürdigt, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der
biologischen Vielfalt einsetzen.

Zuletzt war das Insektensterben in den Medien präsent, aber die
biologische Vielfalt nimmt weltweit und auch in Deutschland stark ab.
Davon betroffen ist auch in besonderem Maße das Rheinische
Braunkohlenrevier. Auf dem 54 Hektar großen landwirtschaftlichen
Betrieb, der zu Schloss Türnich gehört, findet sich heute eine
bemerkenswerte Artenvielfalt, die für die Region eher untypisch ist.
So finden sich hier bis zu 70 Vogelarten, 630 Pilzsorten, von denen
135 auf der Roten Liste stehen und 30 erstmals in NRW gesichtet
wurden. Mit 27 Libellenarten kommen hier 50 Prozent aller
Libellenarten vor, die in NRW bekannt sind, wie Festredner Benny
Härlin feststellte.

Aber die biologische Vielfalt, die sich heute rund um Schloss Türnich
findet, ist nicht von alleine gekommen. Die gräfliche Familie hatte
den landwirtschaftlichen Betrieb bereits in den 1980-er Jahren auf
biologische Bewirtschaftung umgestellt und auf eigene Kosten circa 18
Kilometer Wallhecken gepflanzt. Sie errichteten Insektenhotels und
restaurierten den englischen Landschaftspark. Auch Teile des
Mühlenbachs wurden restauriert. „Graf Godehard von Hoensbroech hat
bereits lange, bevor das Thema Biodiversität in den Mittelpunkt
gerückt ist, am Schloss Türnich umfangreiche Maßnahmen
umgesetzt“, gratulierte der stellvertretende Landrat Bernhard Ripp
zu dem Ehrenpreis.

Um den überwiegend durch menschliches Handeln bedingten Rückgang der
Artenvielfalt aufzuhalten, haben die Vereinten Nationen das Jahrzehnt
von 2011 bis 2020 zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Das
Thema soll auf diese Weise in das Bewusstsein möglichst vieler
Menschen rücken. „Beim Thema Biodiversität ist die
Belastungsgrenze des Planeten längst überschritten“, merkte Graf
Severin von Hoensbroech an.

Mit den Projekten, die im Zuge der Pläne für das „Zukunftsensemble
Schloss Türnich umgesetzt werden sollen, bleibt das Thema für die
gräfliche Familie weiter präsent.

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RAG - Redaktion

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