NABU bot Führung an
Eisvogel und Wildschwein im Türnicher Biotop

Foto: Petra Schweitzer
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Die NABU-Ortsgruppe Kerpen hatte eine naturkundliche Wanderung rund
um Schloss Türnich mit „visuellen und akustischen Erlebnissen“
angekündigt. Spontan hatte sich Godehard Graf Hoensbroech
entschlossen, die Teilnehmer durch das sonst nicht zugängliche
Feuchtbiotop zu führen.

Kerpen-Türnich (ps). Mehr als zehn Personen hatten sich im Hof
des Türnicher Schlosses eingefunden, um an der naturkundlichen
Wanderung rund um das Schloss teilzunehmen. Die NABU-Ortsgruppe hatte
eine „Erkundung mit visuellen und akustischen Erlebnissen“
angekündigt. Einige der Anwesenden waren besonders versiert in
Vogelkunde und konnten die vielen Arten am Gefieder oder an ihren
Lauten bestimmen.
Schon im Schlosshof konnte Hans-Wilhelm Horn vom NABU einiges über
seine Entdeckungen an diesem Tag berichten. So hatte er ein
Dohlen-Nest entdeckt und nach vielen Wochen einen Eisvogel beim Flug
über den Teich beobachtet. Schlossherr Godehard Graf Hoensbroech
hatte die Führung übernommen und überraschte die Teilnehmer damit,
dass er sie durch das Feuchtbiotop führte.
Das fünf bis sechs Hektar große Areal ist normalerweise nicht
zugänglich. „Hier ist eine Tabuzone“, machte der Graf deutlich,
denn das Biotop soll sich in einen Urwald verwandeln, erklärte er den
Naturfreunden. Dass das Gebiet nur selten betreten wird und
beispielsweise Totholz einfach stehengelassen wird, erfuhren die
Teilnehmer während des Rundgangs. „Es ist ein lebendes System“,
meinte Hoensbroech.
Zahlreiche Pflanzen, Sträucher und Bäume erobern sich hier ihren
Raum zurück. Der Graf stellte auch einige der Pflanzen wie die
Wasserminze vor. Viele Brennesseln wuchern bereits hüfthoch. Die
Brennnessel sei wichtig für den Abbau von Stickstoff, erklärte der
Graf deren Funktion. Aber auch für die Tierwelt bietet sich hier ein
Lebensraum. So entdeckten die Teilnehmer mehrere Erdlöcher, die von
Wildschweinen stammten.
So natürlich und unberührt das Gebiet auch erscheint, so sind doch
noch einige Aufgaben zu erledigen. Der schlammige Untergrund der
Wasserläufe, die von der Erft abzweigen, ist mit Schwermetallen
belastet. „Der Schlamm kann nicht einfach entsorgt werden“, sagte
Hoensbroech, aber die Stadt Kerpen habe ihre Unterstützung angeboten.
„Das war eine Überraschung für mich. Auch seine Erklärungen waren
toll“, freute sich Teilnehmerin Antje Lohölter aus Königdorf über
die besondere Führung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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