Flüchtlingsunterkunft
Freiwillige Rückkehr wird gut angenommen
Kerpen - Die Bezirksregierung Köln hatte die Kerpener Bürger zu einer
Informationsveranstaltung in die Jahnhalle eingeladen. Hier wurde
über den Leitungswechsel und die temporäre Einrichtung einer
Verfahrensunterkunft für beschleunigte Asylverfahren in der
Boelcke-Kaserne berichtet.
(ps). Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat die Leitung der
Flüchtlingsunterkunft in der Boelcke-Kaserne übernommen. Auf der
Informationsveranstaltung, zu der die Bezirksregierung Köln
eingeladen hatte, stellte Geschäftsführer Ingo Schlotterbeck das
Konzept vor. Es können insgesamt 500 Personen in den zehn
Wohnblöcken untergebracht werden. Die Betreuung und medizinische
Versorgung ist durch das Personal wie einen Hausmeister, zwei
Gästemanager, vier Sozialarbeiter und zwei Personen im
Sanitätsdienst gewährleistet.
Das Angebot wird nach den Standards unter anderem durch einen Kiosk
und eine Stellenbörse erweitert und bei der Verpflegung kann
Diätkost und Halal angeboten werden. Die Bewohner bekommen einen
Ausweis, der bei Verlassen und Wiederkehr eingescannt wird. So wisse
man, wer sich auf dem Gelände befindet.
Felia Hörr ist Hauptdezernentin der Bezirksregierung Köln. Sie
erläuterte die zeitlich begrenzte Einrichtung der
Verfahrensunterkunft für beschleunigte Asylverfahren. Hierfür sind
etwa 300 Plätze vorgesehen. Serbien, der Kosovo, Bosnien, Albanien,
Herzegowina, Mazedonien und Georgien wurden zu sicheren
Herkunftsländern erklärt. Deshalb haben Menschen aus diesen Ländern
wenig Aussicht auf ein Bleiberecht.
Nach der Erfassung wird ein Antrag an das Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge gestellt. Der Bescheid soll, laut Hörr, nach etwa zwei
Tagen ausgestellt werden. Nach drei Monaten soll das gesamte
Verfahren, einschließlich Klageweg, abgeschlossen sein. Alternativ
wird eine freiwillige Rückkehr vorgeschlagen. „Die freiwillige
Rückkehr wird gut angenommen“, so Hörr. Entscheiden sich die
Menschen dafür, erhalten sie je nach Frist einen bis zu dreistelligen
Betrag zur Unterstützung.
Die Bürger stellten gezielte Fragen zur Qualifikation und
Zertifizierung des ASB, aber auch das Thema Sicherheit war wieder ein
großes Thema. Einige Anwesende äußerten daher auch ihre Ängste.
„300 Leute, die hier nicht bleiben dürfen, laufen dann frei hier
herum. Da habe ich Angst“, sagte eine Frau.
Wolfgang Elbracht von der Verbindungsstelle der Polizei stellte die
Sicherheitslage anhand von aktuellen Statistiken als unbedenklich dar.
Außerdem ermunterte er die Anwesenden dazu, die Menschen doch einfach
einmal anzusprechen, um sie kennenzulernen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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