Baumfällungen nötig
Gefahrenbäume
am Erftflutkanal
Kerpen (red). In den nächsten Wochen werden im Waldgebiet Parrig – insbesondere am Erftflutkanal – mehrere Eschen entlang der Waldwege aus Sicherheitsgründen gefällt. Bei einer Baumkontrolle wurden massive Stammfäulen und abgestorbene Baumkronen festgestellt. Die Bäume sind instabil und gefährden die Waldbesucher. Erst kürzlich ist wieder eine dicke Esche über den Wanderweg in den Erftflufkanal gestürzt.
Bei nahezu allen alten Bäumen im Auewald macht sich seit Jahrzehnten die Grundwasserabsenkung durch die Braunkohlentagebaue bemerkbar. Die damit verbundenen Bodensetzungen führen zu Wurzelschäden und begünstigen einen Befall mit verschiedenen Baumpilzen, die wiederum Stamm- und Wurzelfäulen verursachen. Folge: Viele Altbäume sind innen hohl oder besitzen kaum noch intakte Wurzeln und kippen oder brechen schon bei leichten Stürmen, teilweise aber auch bei Windstille, einfach um.
Zusätzlich sind die Eschen von der Baumkrankheit „Eschentriebsterben“ befallen. Diese für die Baumart Esche in der Regel tödliche Erkrankung wird durch einen aus Asien eingeschleppten Pilz verursacht. Fast alle Eschen sind mittlerweile erkrankt, viel bereits abgestorben. In Auewäldern bildet die Esche die Haupbaumart. Die Krankheit die Bäume und schafft Eintrittspforten für andere Pilze. Diese führen wieder zu Stamm-und Wurzelfäulen, verbunden mit einer hohen Bruchgefahr, selbst bei noch lebenden Bäumen. Nicht nur alte Eschen werden befallen, sonder auch junge Exemplare. Viele in den letzten 30 Jahren zur Verjüngung des Auewaldes angespflanzte Eschen sind mittlerweile ebenfalls abgestorben.
Zusätzlich haben die Wälder natürlich auch unter der Trockenheit und den hohen Temperaturen in der Jahren als Folge des Klimawandels gelitten.
Durch die Baumfällungen wird das Risiko, dass Waldbesucher durch umstürzende Bäume oder abbrechende Äste zu Schaden kommen, verringert.
Trotzdem rät die Forstverwaltung dazu, immer wachsam zu sein und insbesondere bei Sturm oder anderen Wetterextremen den Wald zu meiden.
Durch die Fällungen wird der Wald zwar sicherer, aber eine absolute Sicherheit kann nicht gewährleistet werden und das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung erfolgt immer auf eigene Gefahr!
Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft weist daraufhin, dass während der Fällungen im Gefahrenbereich von Wegen diese gesperrt sind und nicht betreten werden dürfen! Erholungssuchende, die sich nicht an die Sperrungen halten, riskieren Leben, Gesundheit und ein Bußgeld.
Redakteur/in:Hanno Kühn aus Elsdorf |
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