Unterkunft in Horrem

Heim soll künftig für obdachlose Familien sein

Kerpen-Horrem - (zi) Wer aufgrund wirtschaftlicher Not oder tragischer Lebensumstände
seine Wohnung verliert, wird von der Stadt untergebracht. Doch die
Obdachlosenunterkunft Zum Wolfsberg in Horrem genießt einen mehr als
schlechten Ruf. Das Gebäude ist so abgewirtschaftet, dass es
eigentlich abgerissen werden sollte. Die sanitären Anlagen und die
räumliche Situation sind kaum zumutbar, randalierende und
alkoholisierte Bewohner trugen auch nicht gerade zur Verbesserung der
Situation bei.

Jetzt steht das Gebäude leer und soll saniert werden, teilte die
Stadt Kerpen mit, denn die angespannte Haushaltslage der Kolpingstadt
ließ einen Neubau nicht zu. „Eine Neukonzeption sieht vor, diese
Unterkunft zukünftig für Familien zu nutzen, die ohne Wohnung
sind“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Bewohner der
Unterkunft seien in „eine alternative Bleibe“ in der
Josef-Bitschnau-Straße umgezogen, so die FDP Kerpen. Wichtig sei nach
Meinung der bildungspolitischen Sprecherin Marion Schaps auch, den
Menschen darüber hinaus zu helfen, möglichst schnell wieder in eine
eigene Wohnung zu ziehen und sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Es gelte zudem, schon den Verlust der alten Wohnung zu vermeiden.
„Die Stadt Kerpen benötigt ein dafür ausgerichtetes
Obdachlosenkonzept, dass Obdachlosigkeit präventiv angeht und diese
frühzeitig verhindert“, so Schaps.

Aufgrund der Corona-Pandemie hatte sich die Sanierung des Gebäudes
verschoben und wird jetzt in Angriff genommen.