Weltfrauentag
Informationen zum Stand der Gleichstellung
Kerpen - (ps) Die Gleichstellungsbeauftragte der Kolpingstadt Kerpen Sahra
Vafai nahm den Weltfrauentag zum Anlass, über ihre Arbeit und die
aktuelle Personalsituation mit Blick auf die Frauenquote in der
Kerpener Verwaltung zu informieren. Verschiedene Maßnahmen sollen die
beruflichen Möglichkeiten für Frauen verbessern.
Vielen Festlichkeiten und Aktivitäten fanden zum Internationalen
Frauentag statt. „Feiern ist aber nicht alles“, machte Sahra Vafai
deutlich. Die Gleichstellungsbeauftragte ist seit einem Jahr im Amt
und es war ihr ein besonderes Anliegen, nicht nur die Feierlichkeiten
hervorzuheben, sondern auch über die Maßnahmen zum Thema
Gleichberechtigung in der Kolpingstadt zu informieren. „Alle sind
bemüht, alte Rollenbilder aufzubrechen und zu reflektieren“, sagte
Vafai. In ihrem ersten Jahr als Gleichstellungsbeauftragte sei ihr
aufgefallen, dass besonders bei der Personalgewinnung auf die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch Heimarbeit, flexible
Arbeitszeiten, Ferien-Frei und eine Teilzeitbesetzung in
Führungspositionen Wert gelegt wird. Auch wenn sich die Kolpingstadt
zu einer familienfreundlichen Arbeitgeberin entwickelt, bestehe
Verbesserungsbedarf. Das zeigen auch die Zahlen. Aktuell sind bei der
Kolpingstadt 93 Stellen mit Führungsverantwortung besetzt und der
Frauenanteil liegt bei 37 Prozent.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Kinderbetreuung. So arbeitet Vafai
gemeinsam mit der Politik, dem Bürgermeister, dem Personalamt und dem
Personalrat daran, eine betriebliche Kinderbetreuung zu etablieren.
Laut Global Gender Report 2019 wird es noch 257 Jahre bis zur
Gleichberechtigung von Mann und Frau dauern. Ursächlich sind dafür
fehlende Angebote für Kinderbetreuung und der Zugang zu Kapital
anzuführen. In Deutschland arbeiten Frauen jeden Tag 1,6 Mal so lang
wie Männer im Haushalt und in der Kinderbetreuung. Diese Arbeitszeit
bleibt unbezahlt und steht nicht zur Verfügung, um sie in die
Karriere zu investieren.
Die Gleichstellungsbeauftragte nimmt zahlreiche unterstützende und
beratende Aufgaben wahr. Gesprächsrunden in männerdominierten
Arbeitsbereichen, die Partizipation am Runden Tisch gegen häusliche
Gewalt, die Beteiligung an Personalmaßnahmen und die Teilnahme an
Sitzungen sind dabei nur ein Teil ihres Arbeitsfeldes. So werden
beispielsweise Pflichtschulungen zum Thema Schutz vor sexueller
Belästigung für Frauen in männlich dominierten Arbeitsbereichen und
Pflichtschulungen für Führungskräfte mit dem Thema Schutz vor
sexueller Belästigung durchgeführt. „Es herrscht eine
Null-Toleranz-Politik bei jeglicher Form von Gewalt“, betonte Vafai.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.