Salon Schloss Türnich
Jazz, Klassik und eine Prise Weltmusik

Überzeugten mit einem musikalischen Repertoire, wie es sonst selten zu hören ist: Matthias Keul am Klavier und Heiko Braun am Schlagzeug. | Foto: Führer
  • Überzeugten mit einem musikalischen Repertoire, wie es sonst selten zu hören ist: Matthias Keul am Klavier und Heiko Braun am Schlagzeug.
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Kerpen-Türnich - (mf) Blaues Hemd, schwarze Kappe: Matthias Keul ist nicht der Musiker,
der durch sein Äußeres auffällt. Seine Musik hingegen bleibt jedem
im Kopf, der sie einmal gehört hat – so auch den Zuhörern beim
Sommersalon auf Schloss Türnich. Vorab wurde das Publikum gefragt,
wer zum ersten Mal beim Türnicher Salon dabei ist. Fast die Hälfte
der Gäste hob eine Hand. Auf die Frage, wer zum ersten Mal bei einem
Konzert von Matthias Keul dabei ist, blieben die meisten Hände unten.

Keul, unter anderem Gründungsmitglied der ehemaligen Kölner Band
„The Piano Has Been Drinking“, lobte die „wunderbare
Atmosphäre“ im Renteisaal des Schlosses. Schon die ersten zwei
Lieder wurden mit Applaus überhäuft. „Auf Neudeutsch würde man
glaube ich sagen: Das Publikum ist ausgerastet“, sagte er. Dabei
versuchte sich der vielseitige Musiker dieses Mal an etwas Neuem.
Derzeit erforsche er ihm unbekannte Gebiete des Jazz, erklärte Keul
dem Publikum vor dem Konzert. Die Zusammenarbeit mit dem
Percussionisten Heiko Braun – eine Premiere – sei „ein Sprung
ins kalte Wasser“ gewesen. Die Sorgen erwiesen sich als
unberechtigt: Die beiden ergänzten sich gegenseitig, Keul am
Steinway-Klavier und Braun am Schlagzeug harmonierten als rhythmische
Einheit.Die Kombination von Klavier und Schlagzeug sei sonst eher
„typisch für rheinische Stimmungskapellen“, sagte Keul. Das, was
die beiden Musiker spielten, war aber deutlich mehr: Viel Jazz, ein
wenig Blues, Klassik und eine Prise Weltmusik. Eine Nocturne des
französischen Komponisten Gabriel Fauré fand sich ebenso im
Repertoire der Künstler wie traditionell-orientalische Klänge. Das
war nicht minder Percussionist Braun zu verdanken, der eine arabische
Pandariq und eine Darbuk genannte Bechertrommel aus Ägypten
mitgebracht hatte. Mehr als 80 Besucher hörten sich das Sommerkonzert
von Keul und Braun an – für den Veranstalter, den Freundes- und
Förderkreis Schloss Türnich, der bisher größte Erfolg in seiner
dreijährigen Geschichte. Die Idee hinter dem Salon sei, den Besuchern
etwas zu bieten, was es sonst nicht zu hören oder zu sehen gebe,
erklärt Mitglied Uli Schmissat. „Und dazu gehört in meinen Augen
Matthias Keul. Er ist einer der Pianisten, die gefragt werden, wenn es
speziell werden soll.“

Die nächsten Veranstaltungen im Renteisaal stehen bereits fest: Am
31. August ist das Unternehmen Ceres zu Gast, am 28. September der
Autor und Moderator Manuel Andrack. Am 26. Oktober bietet der
Freundeskreis eine Diskussionsrunde über Getreide an und am 30.
November folgt eine Performance zum Thema Shakespeare. Auch Keul will
dem Salon treu bleiben: In eineinhalb Jahren plant er sein nächstes
Konzert auf Schloss Türnich.

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RAG - Redaktion

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