Erftlandring Manheim
Kartbahn wird an RWE verkauft

Die Kartbahn in Manheim war für viele Motorsportler der Ort, an dem ihre Karriere begann. | Foto: Hantke
  • Die Kartbahn in Manheim war für viele Motorsportler der Ort, an dem ihre Karriere begann.
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Kerpen-Manheim - (zi) Hier lag eine Wiege des deutschen Rennsports. Auf der Kartbahn in
Manheim haben nicht nur Michael und Ralf Schumacher das Fahren
gelernt, sondern auch Rennfahrer wie Heinz-Harald Frentzen haben hier
ihre Karriere begonnen.

Die Mitglieder der Rennsportfreunde Graf Berghe von Trips Kart-Club
Kerpen haben auf ihrer Jahreshauptversammlung entschieden, das
Entschädigungsangebot von RWE Power anzunehmen und den Erftlandring
zu verkaufen. Die Bagger im Tagebau Hambach stehen bereits in
Sichtweite. Ab 2020 könnte das Gelände für den Bergbau in Anspruch
genommen werden.

In einer lebhaften, aber stets sachlichen und fairen Diskussion
debattierten die Vereinsmitglieder zunächst mit den Vertretern des
RWE, später intern über die beiden möglichen Szenarien. Der
Präsident des Kart-Club Kerpen, Gerhard Noack, erklärte: „In
meiner Brust schlagen gerade zwei Herzen. Die emotionale Seite sagt
ganz klar: Die Kartbahn darf nicht weg. Sie ist ein Stück deutsche
Motorsport-Geschichte und war stets Mittelpunkt meines Lebens.“
Rational gesehen gebe es aber keine Alternative, als das Angebot von
RWE anzunehmen.

Die Annahme des Angebotes sieht eine finanzielle Entschädigung der
Eigentümergemeinschaft vor, bestehend aus Michael Schumacher, dem
zwei Drittel gehören, und dem Kart-Club Kerpen, dem ein Drittel
gehört. Außerdem erhält die Stadt Kerpen, die vor Jahren die Anlage
verkauft hat, einen Ausgleich für den Wertzugewinn. Sollte die Bahn
dorch nicht abgebaggert werden, kann der Verein die Anlage
zurückkaufen.

Alle Versuche, einen neuen Standort für die Kartbahn zu finden, sind
gescheitert. Unter anderem waren Areale bei Türnich, Blatzheim und in
der Nähe der Sophienhöhe diskutiert worden. Wegen der erheblichen
Lärm- und Abgasbelastung kam bei den betroffenen Bürgern aber immer
sofort Protest auf.

Der Kart-Club Kerpen bittet nun alle Motorsport-Fans, Bürgermeister
und Stadträte um tatkräftige Unterstützung bei der Suche nach einem
Grundstück zur Errichtung einer neuen Kartbahn.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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