In der polnischen Partnerstadt
Kerpener erlebten bewegende Gedenkfeier

Gero Donner und Susanne Harke-Schmidt besuchten in Oświęcim auch die Gedenkstätte des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. | Foto: Marina Mandery
  • Gero Donner und Susanne Harke-Schmidt besuchten in Oświęcim auch die Gedenkstätte des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.
  • Foto: Marina Mandery

Kerpen/Oświęcim (red). Eine Delegation aus Kerpen mit dem dritten stellvertretenden Bürgermeister Gero Donner und Susanne Harke-Schmidt, der stellvertetenden Beauftragten für Städtepartnerschaften, hat an den Gedenkveranstaltungen zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz und der Stadt Oświęcim teilgenommen. Oświęcim ist Kerpens Partnerstadt in Polen.

An den beiden Tagen wurde den Delegationen aus Italien, Frankreich, Spanien Deutschland und der Ukraine ein bewegendes Programm geboten. Erstmals seit dem Überfall auf die Ukraine konnte eine Delegation aus Sambir teilnehmen. Sambir liegt in der Ukraine nur 377 Kilometervon Oświęcim entfernt.

Die Gäste besuchten ein Konzert in der erst vor kurzem eröffneten Musikschule mit dem Landauer Pianisten Adrian Rinck und einem jungen Akkordeon-Trio. Beim Abendessen in der Jugendbegegnungsstätte konnten erste Gespräche geführt und Kontakte geknüpft werden, unter anderem mit dem Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland, Holger Mahnicke aus Krakau.

Der nächste Tag stand im Zeichen der Gedenkens. Vor der Zeremonie am Mahnmal des unbekannten Soldaten bestand die Gelegenheit, das Museum zum Gedenken an die Bevölkerung von Oświęcim und der Region zu besuchen. Bei der folgenden Zeremonie am Kościuszki-Platz legten die internationalen und nationalen Vertretungen Blumen nieder.

An der Gedenkstätte des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau gab es bewegende Redebeiträge – unter anderem von der 94-jährigen Holocaust-Überlebenden Halina Birenbaum, die in Warschau geboren wurde und in Israel lebt – die nicht nur der über eine Million Opfer des Vernichtungslagers gedachten, das zum Synonym für die Shoah geworden ist, sondern auch vor dem weltweit beängstigend anwachsenden Antisemitismus warnten.

Nach Gebeten der christlichen und jüdischen Geistlichen wurden zunächst von den Überlebenden, dann auch von allen anderen Teilnehmenden Kerzen zur Erinnerung an die unzähligen Kinder, Frauen und Männer, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden, am Mahnmal aufgestellt.

Eine besondere Überraschung des Bürgermeisters von Sambir, Yuri Hamar, rührte alle Anwesenden zu Tränen, auch er selbst kämpfte bei seiner Ansprache mit den Tränen. Für Stadtpräsident Janusz Chwierut und die Stadt Oświęcim hatte er unter anderem eine ukrainische Fahne mitgebracht, auf der alle jungen Männer unterschrieben hatten, die jetzt an der Front gegen Russland kämpfen. Für alle anderen Delegationen gab es eine Dankesurkunde und eine Geschosshülse für den Abschuss von Drohnen – von Kindern aus Sambir bemalt und mit den Worten „born to be free“. Die Kerpener Geschosshülse wurde von der Schülerin Svitlana Popvych bemalt.

Auch die Partnerschaft zu St. Vith in Belgien lebt von vielen gegenseitigen Besuchen und Gesprächen. Eine große Delegation aus Kerpen mit Vertretern der Verwaltung, des Festkomitees, dem Städtepartnerschaftsbeauftragten und zahlreichen Karnevalisten besuchte zeitgleich in einem wahren Konstrastprogramm die Prinzenproklamation im St. Vither Triangel.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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