Verdacht der Bestechung
Kerpener Rathaus wurde durchsucht
Kerpen - (zi) Heute hat die Staatsanwaltschaft Köln Räumlichkeiten im Rathaus
in Kerpen durchsuchen lassen. Es geht um den Verdacht der
Bestechlichkeit - unter anderem gegen Bürgermeister Dieter Spürck.
Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem umstrittenen Bauvorhaben
auf dem Grundstück der ehemaligen Villa Trips in Horrem. Das
Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft richtet sich derzeit gegen
insgesamt drei Beschuldigte: den Bürgermeister der Stadt Kerpen,
einen Mitarbeiter der Stadtverwaltung der Stadt Kerpen und einen
Bauunternehmer. „Es besteht ein Anfangsverdacht, dass die
Amtsträger wirtschaftliche Vorteile in Empfang genommen haben, um im
Gegenzug das Baugenehmigungsverfahren dahingehend zu beeinflussen,
dass das Grundstück seitens der Stadt als bebaubarer Innenbereich
eingestuft wurde“, teilte Staatsanwalt Henke Hoogendoorn mit.
Insgesamt wurden zwölf Objekte in Kerpen, Schleiden, Brühl und
Hürth durchsucht. Zwei der Durchsuchungsbeschlüsse wurden bei der
Stadtverwaltung Kerpen vollstreckt. Zudem wurden die Geschäftsräume
des CDU-Stadtverbandes Kerpen an einer Privatadresse in Blatzheim
durchsucht. Die Ermittler haben zahlreiche Unterlagen in schriftlicher
und digitaler Form sichergestellt, die nun ausgewertet werden müssen.
Ein Sprecher der Stadtverwaltung Kerpen lehnte jeden Kommentar ab.
In der Villa Trips hatte sich ein Rennsportmuseum befunden, das
aufgelöst worden war, während das Gebäude an einen Privatmann
verkauft wurde, der dort inzwischen seine eigenen Wohnräume errichtet
hat. Trotz bestehenden Landschaftsschutzes wurden im Park der Villa
Trips Bäume gefällt und ein Wohnhaus genehmigt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.